NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag nach einer wilden Berg- und Talfahrt zu Wochenbeginn stabilisiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 88,13 US-Dollar. Das waren 69 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 62 Cent auf 80,66 Dollar.
Am Vortag hatte ein Pressebericht am Ölmarkt für große Aufregung und heftige Preisschwankungen gesorgt. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, Saudi-Arabien diskutiere mit anderen Opec-Staaten über eine Förderanhebung. Daraufhin gaben die Erdölpreise stark nach. Als Saudi-Arabien den Bericht wenige Stunden später dementierte, legten die Ölpreise wieder auf ihr Ausgangsniveau zu. Mittlerweile hat auch Kuwait den Bericht dementiert.
Hintergrund der Berg- und Talfahrt ist, dass eine Produktionsausweitung dem erst kürzlich beschlossenen Kurs des Ölverbunds Opec+ entgegenstehen würde. Seit Anfang November fördern die von Saudi-Arabien und Russland angeführten rund zwanzig Staaten deutlich weniger Öl. Grund für die Kürzung waren die in den Sommermonaten deutlich gefallenen Rohölpreise - eine Folge der zunehmend schwachen globalen Konjunktur.
Stetige Belastung kommt auch aus China. Dort spitzt sich die Corona-Lage in einzelnen Großstädten weiter zu. Nicht nur steigen die Fallzahlen, am Wochenende meldete die Volksrepublik nach langer Zeit auch ihren ersten Corona-Todesfall. Die politische Führung geht seit langem äußerst strikt gegen das Virus vor. Dies führt zu erheblicher wirtschaftlicher Belastung - mit entsprechenden Konsequenzen für den Energieverbrauch und den Ölverbrauch.