Von Zhang Mengying
Investing.com - Der Ölpreis hat am Dienstagmorgen in Europa zugelegt. Begründet wurde dies mit Erwartungen an eine Nachfrageerholung in China und Zweifeln an den höheren Förderzielen der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+).
Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent verteuerte sich bis 10.22 Uhr MEZ um 0,35 % auf 119,95 USD. Für die US-Sorte WTI ging es um 0,47 % auf 119,03 USD nach oben.
Die Lockerung der Reisebeschränkungen in China dürfte die Ölnachfrage in den kommenden Wochen ankurbeln, so die Analysten bei ANZ Research in einer Notiz.
Nach monatelangen Lockdowns lockern Peking und die Handelsmetropole Shanghai ihre COVID-19-Restriktionen und erlauben so wieder mehr Mobilität. In Peking wurden in den meisten Teilen Restaurants und Kinos wiedereröffnet.
Der wichtigste Ölexporteur Saudi-Arabien hat den für Juli festgesetzten offiziellen Verkaufspreis für sein Flaggschiff Arab Light Crude nach Asien gegenüber Juni um 2,10 USD angehoben. Damit bewegt er sich nur knapp unter dem im Mai registrierten Allzeithoch.
Die OPEC+ hatte letzte Woche eine Erhöhung der Fördermenge für Juli und August um 648.000 Barrel pro Tag beschlossen, das sind 50 % mehr als ursprünglich geplant. Doch nicht alle Mitglieder dürften ihre Produktion entsprechend hochfahren, darunter Russland, das mit westlichen Sanktionen konfrontiert ist.
"Zwar werden die neuen angehobenen monatlichen Zielgrößen weiterhin von den proportionalen Beiträgen aller Teilnehmer (einschließlich Russlands) bestimmt, doch ist es unrealistisch, einen Anstieg zu erwarten, der in der Nähe der Planzahlen liegt ", so Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management, in einer Mitteilung.
Die Anleger warten nun auf die im Laufe des Tages anstehenden Daten des American Petroleum Institute zur US-Rohölversorgung.