von Gina Lee
Investing.com – Die Ölpreise sind am Dienstagmorgen in Europa gestiegen, nachdem sie sich schon gestern um fast 5% erholt hatten. Die Sorgen über die Auswirkungen der Omikron-Variante des Coronavirus auf den Kraftstoffverbrauch nahmen ab, während die Gespräche zur Wiederbelebung eines Atomabkommens mit dem Iran ins Stocken geraten sind.
Der Future auf den internationalen Benchmark Brent legte bis 09:24 Uhr MEZ um 1,42% auf 74,12 Dollar zu und der WTI-Future verteuerte sich um 0,60% auf 70,67 Dollar.
Ntsakisi Maluleke, ein Spezialist für öffentliche Gesundheit in der südafrikanischen Provinz Gauteng, sagte am Wochenende, dass Patienten mit der neuen Covid-Variante nur leichte Symptome gezeigt hätten. Anthony Fauci, der US-Regierungsexperte für Infektionskrankheiten, sagte auch: "Bislang sieht es nicht so aus, als ob Omicron einen höheren Schweregrad" im Krankheitsverlauf aufweist als Delta.
"Dies verringert die Wahrscheinlichkeit des Worst-Case-Szenarios, das die Ölmärkte in den letzten Wochen eingepreist haben", schrieben ANZ-Analysten in einer Mitteilung.
Ein weiteres Zeichen von Zuversicht war, dass Saudi-Arabien Anfang der Woche seine Verkaufspreise für Januar-Rohöl zur Lieferung nach Asien und in die USA angehoben hat und das, obwohl die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) bei ihrem Treffen letzte Woche an ihrem Plan festhielten, das Angebot im Januar um 400.000 Barrel pro Tag zu erhöhen.
Die Blockade bei den indirekten Gesprächen zwischen den USA und dem Iran zur Wiederbelebung eines Atomabkommens von 2015 dürfte die Rückkehr des Irans auf den Ölmarkt hinauszögern, was den Preisen zusätzlichen Auftrieb gab.
"Die Verhandlungen könnten immer noch erfolgreich sein, wenn sie später in dieser Woche wieder aufgenommen werden, aber die Märkte müssen möglicherweise eine längere Verzögerung der iranischen Ölexporte in Betracht ziehen. Das ist positiv für die Ölpreise und unterstützt die Pläne der OPEC+, die Ölproduktion auch in 2022 auszubauen", schrieb Rohstoffanalyst Vivek Dhar von der Commonwealth Bank of Australia (OTC:CMWAY) in einer Notiz.
Die Investoren warten jetzt auf die Daten zu den US-Rohölvorräten, die das American Petroleum Institute (API) heute noch veröffentlichen wird.
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