Frankfurt, 08. Jan (Reuters) - Öl-Anleger werden die Sorge vor einer schwächelnden Nachfrage Chinas nicht los. Der Ölpreis nahm am Freitag seine Talfahrt nach kurzer Verschnaufpause wieder auf. Nordseeöl der Sorte Brent LCOc1 verbilligte sich um bis zu 1,7 Prozent auf 33,18 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Preis für das US-Öl WTI CLc1 rutschte in der Spitze ebenfalls um 1,7 Prozent auf 32,70 Dollar je Fass ab.
Die Stabilisierung an den China-Börsen ID:nL8N14S0IZ hatte die Preise am Vormittag noch nach oben getrieben, nachdem sie am Vortag auf ein Zwölf-Jahres-Tief gestürzt waren. Am Nachmittag keimte an den Börsen aber wieder die Angst vor erneuten Kurseinbrüchen auf. Ein stärkerer Dollar .DXY in Folge überraschend positiver US-Arbeitsmarktdaten lastete am Freitag zusätzlich auf den Preisen.
Die Aussicht auf ein anhaltendes Überangebot macht dem Ölpreis seit Monaten zu schaffen. Wegen der weltweiten Überproduktion und des Kampfs der Förderländer um Marktanteile hat sich Rohöl seit Mitte 2014 um etwa zwei Drittel verbilligt. Die Analysten von ABN Amro gehen davon aus, dass der Preisverfall anhält. Sie schraubten ihre Jahresprognosen für Brent und WTI auf 50 Dollar von zuvor 65 und 60 Dollar je Fass herunter.
Der Ölpreisverfall verursacht inzwischen immer deutlichere Bremsspuren beim größten OPEC-Produzenten Saudi-Arabien. Dieser erwägt, seinen staatlichen Ölkonzern Saudi Aramco[]AATSR.UL] an die Börse zu bringen, um die Staatskasse wieder aufzufüllen. Analysten schätzen, dass der Unternehmenswert bei einer Billion Dollar oder mehr liegen könnte ID:nL8N14S21N .