von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis befand sich am Montagmorgen in Asien im Aufwind, da Meldungen von einem Angriff auf Ölanlagen in Saudi-Arabien dem schwarzen Gold einen Schub gaben. Die Brent-Futures blieben über der Marke von 70 USD, die zum ersten Mal seit Beginn der Covid-19-Pandemie vor einem Jahr erreicht wurde, während die WTI-Futures sich auf dem höchsten Stand seit Oktober 2018 bewegten.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 02:37 MEZ um 1,57% höher zu 70,77 USD gehandelt, während die Futures auf die US-Leitsorte WTI um 2,04% auf 67,44 USD stiegen.
"Die Ölpreise sind heute Morgen gestiegen, nachdem die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen einen koordinierten Angriff auf Ölanlagen und Militärstützpunkte in Saudi-Arabien durchgeführt haben", schrieb Stephen Innes, Axis Chefstratege für globale Märkte, in einer Notiz.
Jemenitische Houthi-Truppen feuerten am Sonntag Drohnen und Raketen ab, welche die saudische Ölindustrie zum Ziel hatten, einschließlich der Anlage von Saudi Aramco (SE:2222) in Ras Tanura. Riad bezeichnete den Angriff als gescheiterten Anschlag auf die globale Energiesicherheit, da die Drohnen und Raketen abgefangen werden konnten.
Über Ras Tanura können täglich rund 6,5 Millionen Barrel exportiert werden, was die Anlage zu einer kritischen Komponente in der saudischen Ölindustrie macht.
Der jüngste Schritt der vom Iran unterstützten Houthis ist nur der letzten in einer Reihe von Angriffen auf Saudi-Arabien und folgt dem jüngsten Anstieg der Spannungen im Nahen Osten. Die USA führten unter Joe Biden im Januar Luftangriffe in Syrien auch gegen Standorte aus, von denen sie sagten, sie würden von Gruppen genutzt, die vom Iran Unterstützung erhielten.
"Es ist im Moment eine perfekte Mischung aus bullischen Nachrichten ... es scheint, dass diese Angriffe immer häufiger werden, daher muss der Markt womöglich eine gewisse Risikoprämie einpreisen", meinte INGs (AS:INGA) Leiter der Rohstoffstrategie Warren Patterson gegenüber Bloomberg.
Sowohl die Brent- als auch die WTI-Futures stiegen den vierten Handelstag in Folge, gestärkt durch die in der Vorwoche getroffene Entscheidung der Organisation der erdölexportierenden Länder und Verbündeten (OPEC+), die Produktionskürzungen im April weitgehend aufrechtzuerhalten.
Der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman mahnte jedoch trotz der schnell steigenden Rohölpreise zur Vorsicht. An anderer Stelle warnte der indische Ölminister Dharmendra Pradhan, dass höhere Preise die konsumgetriebene Wirtschaftserholung in einigen Ländern gefährden könnten.