Investing.com - Rohöl legt am Freitag im asiatischen Handel zu, nachdem die chinesischen BIP-Zahlen für das erste Quartal die Markterwartungen erfüllt haben. Dennoch ist es der schwächste Anstieg seit 2009.
An der New York Mercantile Exchange handelt WTI zur Lieferung im Mai mit 41,58 $ pro Barrel um 0,19 Prozent oder höher. Brent steigt um 0,09 Prozent auf 43,89 $ pro Barrel.
Meldungen aus China zufolge stieg das BIP für das erste Quartal YoY um 6,7 Prozent und erfüllte damit die Markterwartungen. Industrieproduktion für März übertraf mit 6,9 Prozent Jahresanstieg die erwarteten 5,9 Prozent und die Einzelhandelsumsätze stiegen um eine Jahresrate von 10,5 Prozent und übertrafen die Erwartungen von 10,4 Prozent Anstieg.
Früher am Tag veröffentlichte die Reserve Bank of Australia ihren Finanzstabilitätsbericht. Dem Dokument zufolge ließen die Risiken für den Haushaltssektor in den vergangenen sechs Monaten nach, vor allem aufgrund der regulatorischen Maßnahmen auf dem Wohnungsmarkt, die neue Kreditnehmer auf eine solide Grundlage stellen.
Über Nacht rutschten die Öl-Futures von ihrem Hochstand. Zweifel darüber, ob das Treffen der größten Ölproduzenten in Doha an diesem Wochenende die erwünschte Wirkung auf das anhaltende Überangebot an den globalen Märkten haben wird, werden immer lauter.
An der Intercontinental Exchange (ICE) schwankt Brent-Rohöl zur Lieferung im Juni zwischen 43,30 $ und 44,62 $ pro Barrel. Bei Börsenschluss pendelten sich die Futures bei 39,45 $ ein, ein Verlust von 0,43 Cents oder 0,97 Prozent.
Selbst wenn sich Saudi-Arabien, Russland und zwei weitere Produzenten am Sonntag auf Produktionskürzungen einigen würden, bezweifeln Energiehändler und Analysten, dass dieses Abkommen die Preise wieder über 50 $ bringen würde. Früher am Tag äußerte die International Energy Agency (IEA) mit Sitz in Paris die gleichen Zweifel darüber, ob ein Deal die anhaltend niedrigen Preise fördern würde. Die IEA warnte am Donnerstag, dass ein Abkommen zwischen OPEC und Drittstaaten nur eine „begrenzte Wirkung“ auf die globale Versorgung haben würde und die Märkte sich vor „2017 kaum ausgleichen werden“.
Gleichzeitig prognostizierte die Agentur in ihrem Ölmarktbericht für April, dass das weltweite Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage von den aktuell täglichen 1,5 Mio. bpd auf 200.000 Barrels pro Tag sinken werde. Begründet wird die Prognose mit dem größten jährlichen Rückgang der Nicht-OPEC-Produktion seit über zwei Jahrzehnten. Die Energy Information Administration gab in ihrem Bericht am Mittwoch bekannt, dass die Wochenproduktion letzte Woche um 31.000 auf 8,977 Mio. bpd zurückgegangen ist. Es der fünfte wöchentliche Rückgang in Folge. Infolge der extremen Produktionskürzungen fiel die US-Produktion zum ersten Mal seit Oktober 2014 unter 9,0 Mio. bpd.
Im Vergleich dazu lag die Wochenproduktion in den USA im Juni vergangenen Jahres bei 9,6 Mio. bpd, dem höchsten Stand seit über 40 Jahren. Die IEA geht von beträchtlichen Drosselungen der US-Produktion aus. Schieferölproduzenten werden durch extrem hohe Förderkosten zur weiter zur Aufgabe gezwungen. Trotz der aktuellen Erholung liegen die Ölpreise gegenüber November 2014 immer noch um 40 Prozent niedriger. Damals erschüttert die OPEC die globalen Energiemärkte mit ihrer strategischen Entscheidung, die eigenen Produktionsvorgaben über 30 Mio. bpd beizubehalten.