Von Ambar Warrick
Investing.com - Die Ölpreise erholten sich am Donnerstag von ihrem tiefsten Stand seit 2021. Dank der positiven Aussichten für die wirtschaftliche Erholung Chinas keimte die Hoffnung auf eine Belebung der Nachfrage in diesem Jahr auf. Dennoch zeigen sich die Märkte nervös wegen einer möglichen Bankenkrise.
Die Investmentbank Goldman Sachs hob ihre Prognose für das jährliche Wirtschaftswachstum Chinas von 5,5 % auf 6 % an und verwies auf die sich verbessernden Trends.
Die Prognose, die über dem von der chinesischen Regierung erwarteten Wachstum von 5 % liegt, stützt die Erwartung, dass eine wirtschaftliche Erholung in China dazu beitragen wird, die Rohölnachfrage in diesem Jahr auf ein Rekordniveau zu heben.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl ging es mit einem Preisplus von 1,2 % kräftig nach oben. Ein Barrel kostet derzeit 74,44 USD. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es 0,8 % nach oben auf 68,12 USD pro Barrel. Beide Kontrakte waren in dieser Woche um rund 11 % eingebrochen und auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2021 gefallen.
Die Nachricht, dass der angeschlagene Schweizer Kreditgeber Credit Suisse Group AG (SIX:CSGN) eine Kreditfazilität in Höhe von 54 Mrd. USD von der Schweizerischen Nationalbank erhalten hat, trug derweil positiv dazu bei, die Sorgen über eine drohende Bankenkrise zu zerstreuen.
Nach dem Zusammenbruch dreier US-Banken in der vergangenen Woche befürchteten die Märkte eine Ansteckung auf die Realwirtschaft. Dies wiederum nährte die Befürchtung, dass eine mögliche Rezession die Ölnachfrage in diesem Jahr stark einschränken würde.
Die Ölpreise sind in diesem Jahr bisher stark gefallen. Hintergrund ist die Sorge, dass eine globale Rezession die Erholung der chinesischen Nachfrage weitgehend ausgleichen wird. Auch die OPEC hat kürzlich vor einem solchen Szenario gewarnt.
Daten, die zeigen, dass die US-Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 10. März stärker als erwartet gestiegen sind, verstärken die Besorgnis über eine nachlassende Nachfrage. Die US-Rohöllagerbestände haben in 11 der letzten 12 Wochen zugenommen, was die Besorgnis über eine mögliche Angebotsschwemme im weltweit größten Rohölverbraucher verstärkt hat.
Während Goldman Sachs zu einem gewissen Optimismus in Bezug auf China beitrug, zeigten die gemischten Wirtschaftsdaten des Landes in den letzten Tagen eine gestaffelte Erholung von den Tiefstständen der Pandemiezeit. Auch die Öleinfuhren gingen im Zeitraum von Januar bis Februar zurück, obwohl die Coronamaßnahmen aufgehoben wurden.