LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen. Am Nachmittag bauten sie leichte Gewinne aus dem frühen Handel aus und machten einen Teil der Vortagesverluste wieder wett. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete zuletzt 80,50 US-Dollar. Das waren 74 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September stieg um 81 Cent auf 77,79 Dollar.
Am Nachmittag stützten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA die Notierungen am Ölmarkt. Im Juli waren die Umsätze des Einzelhandels überraschend stark gestiegen. Diese gelten als Indikator für den Konsum, der für das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft eine besonders große Rolle spielt. Der Benzinabsatz habe "für Rückenwind" bei den Einzelhandelsumsätzen gesorgt, kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen.
Marktbeobachter sprachen darüber hinaus von einer Gegenbewegung am Ölmarkt. Am Vortag hatte ein überraschender Anstieg der US-Ölreserven die Notierungen deutlich belastet. Der Preis für WTI-Öl war am Mittwoch zeitweise um rund zwei Dollar je Barrel gefallen. Zuvor hatte die US-Regierung bekanntgegeben, dass die heimischen Lagerbestände an Rohöl um 1,4 Millionen auf 430,7 Millionen Barrel gestiegen seien. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang um 2,0 Millionen Barrel erwartet.