WIEN (dpa-AFX) - Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat die Prognosen für die weltweite Ölnachfrage in diesem und im nächsten Jahr reduziert. Die Prognosen der Opec liegen immer noch deutlich höher als die anderer Organisationen, etwa wie der Internationalen Energieagentur (IEA). Die Blicke richten sich nun auf die in den kommenden Wochen anstehende Entscheidung der Opec und der mit ihnen verbündeten Staaten (Opec+) über eine mögliche Aufhebung von Förderbeschränkungen aufheben.
Konkret senkte die Opec jetzt die Prognose für den Anstieg der Weltnachfrage pro Tag im Jahr 2024 um 135.000 Barrel, wie aus dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht hervorgeht. Auch nach der Reduzierung der Prognose sieht die Opec ein Wachstum der Nachfrage um 2,1 Millionen Barrel pro Tag auf im Durchschnitt 104,3 Millionen Barrel täglich. Für 2025 senkte die Opec die Prognose für das Nachfragewachstum um 65.000 auf 1,8 Millionen Barrel pro Tag.
Die Nachfrage wird derzeit durch die schwächelnde Weltwirtschaft belastet. Chinas Wachstum bleibt schon länger hinter den Erwartungen zurück, in den USA mehren sich die Anzeichen für eine Abkühlung der Konjunktur und in der Eurozone will die Erholung nicht in Gang kommen. Eine schwächere Wirtschaft braucht auch weniger Rohöl.
Auf die trägere Nachfrage und daher sinkende Preise hatte das Ölpreiskartell vor einiger Zeit mit der Verringerung der Produktion reagiert. Sinkt das Angebot, stabilisieren sich oder steigen die Preise, so das Kalkül. Saudi-Arabien und Russland stellten jüngst klar, dass die angekündigte schrittweise Produktionsausweitung ab Oktober allerdings keinen Automatismus darstellt, sondern an Bedingungen geknüpft ist.