von Peter Nurse
Investing.com – Die Rohölpreise stiegen am Dienstag an und machten frühere Verluste rückgängig, da die anhaltenden Hoffnungen auf eine starke Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte die Sorgen über steigende Covid-19-Fallzahlen vertrieben.
Um 15:40 MEZ wurden die US-Rohöl-Futures um 1% höher zu 73,63 USD pro Barrel gehandelt, während Brent um 0,9% auf 74,77 USD stieg.
Die US-Benzin-RBOB-Futures verteuerten sich um 0,9% auf 2,2381 USD pro Gallone.
Sorgen über den Anstieg der Covid-Fallzahlen in Großbritannien, aber auch in einer Reihe asiatischer Länder, durch den hochansteckenden Delta-Stamm, belasteten die Stimmung zu Beginn der Sitzung am Dienstag.
Traditionelle Urlaubsziele für die Briten wie Spanien und Portugal haben nun Beschränkungen für ungeimpfte Reisende erlassen, während Hongkong ebenfalls Pläne angekündigt hat, Flüge aus Großbritannien zu verbieten.
Diese Sorgen haben sich jedoch im Laufe des Tages verflüchtigt, unterstützt durch Kommentare über die steigende Nachfrage bevor am Donnerstag die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, die zusammen die OPEC+ bilden, eine Sitzung über die Förderquoten abhalten werden.
OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo sagte, dass der Ölverbrauch im zweiten Halbjahr 2021 voraussichtlich um 5 Millionen Barrel pro Tag höher sein wird als im ersten Halbjahr.
Es wird allgemein erwartet, dass die Gruppe einer Erhöhung des Angebots im August zustimmt, aber einige Ölexporteure scheinen Bedenken zu haben, dass es auf dem Weltmarkt nach Ende der Sommerferienzeit ein Überangebot geben wird.
"Laut Bloomberg zeigen die Zahlen, die heute auf der Sitzung des Gemeinsamen Technischen Ausschusses der OPEC+ geteilt werden, dass der Markt bei unveränderter Produktion im August ein Defizit von 1,7 Mio. Barrel pro Tag und ein durchschnittliches Defizit von 1,9 MMbbls/d im 2H21 aufweisen wird“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Dies könnte bedeuten, dass die Gruppe ihre schrittweise Erhöhung der Förderung fortsetzen wird, anstatt zu riskieren, die Preise mit der Vereinbarung einer kräftigen Erhöhung erheblich zu drücken.
Die Schätzungen der wöchentlichen US-Rohöllagerbestände durch das American Petroleum Institute stehen heute noch auf der Agenda. In der vergangenen Woche wurden 7,2 Millionen Barrel abgebaut.