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Rohöl verteuert sich - massiver Rückgang der US-Rohöllagerbeständen

Veröffentlicht am 02.08.2023, 09:49
© Reuters.
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Investing.com - Der Ölpreis zog am Mittwoch im europäischen Handel an und konnte sein 3-Monats-Hoch verteidigen, nachdem Branchendaten auf einen unerwartet starken Rückgang der US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche hindeuten.

Während weitere Zugewinne durch einen stabilen US-Dollar leicht gebremst wurden, deuten die Lagerdaten auf eine weitere Verknappung des internationalen Ölangebots nach den steilen Produktionskürzungen der weltweit größten Produzenten hin

Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl verteuerte sich um 0,8 % auf 85,58 USD je Barrel, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ebenfalls 0,8 % höher auf 82,05 USD pro Barrel gehandelt wird. Beide Kontrakte scheinen nach leichten Verlusten vom Vortag wieder auf Erholungskurs zu sein und notierten auf dem höchsten Stand seit Mitte April.

Die höheren Preise für das schwarze Gold führten derweil dazu, dass die US-Regierung ein Angebot zum Kauf von sechs Millionen Barrel Öl zur Auffüllung ihrer strategischen Erdölreserven zurückzog, wie Medien gestern berichteten.

Aktuelle Daten des American Petroleum Institute (API) zeigen, dass die US-Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 28. Juli wahrscheinlich um 15,4 Millionen Barrel abgenommen haben. Das war der größte Rückgang seit 1982 und deutet darauf hin, dass sich die Ölreserven in der größten Volkswirtschaft der Welt angesichts der rückläufigen Produktion und des sinkenden weltweiten Angebots rasch verknappen.

Die Daten spiegeln auch die vielen Wetten am Markt wider, dass es aufgrund der stetig wachsenden Ölnachfrage und der nachlassenden globalen Produktion in diesem Jahr zu einer erheblichen Verknappung auf den Ölmärkten kommen wird, wodurch sich der Preis für Öl erheblich verteuern könnte.

Die API-Daten kündigen in der Regel einen ähnlichen Trend bei den offiziellen Daten der Energy Information Administration an, die heute im Laufe des Tages veröffentlicht werden. Ölmarktbeobchter erwarten einen Rückgang von 1,4 Millionen Barrel, nach einem Lagerabbau von 0,6 Millionen Barrel in der Vorwoche.

Die Lagerbestände von Benzin und Destillaten, die ein Schlüsselindikator für die Kraftstoffnachfrage sind, nahmen den API-Daten zufolge ebenfalls stärker als erwartet ab. Das deutet darauf hin, dass der Kraftstoffverbrauch in den USA nach einer Flaute im vergangenen Monat wieder anzieht.

Die API-Daten unterstreichen die Versuche Saudi-Arabiens und Russlands, die Ölpreise durch umfangreiche Produktionskürzungen in die Höhe zu treiben, was in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu einer erheblichen Verknappung des Angebots führen dürfte.

Damit soll auch ein möglicher Nachfragedämpfer durch China ausgeglichen werden. Der weltgrößte Ölimporteur kämpft nach der Coronapandemie weiterhin damit, sein schwächelnde Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen.

Der Fokus liegt nun auf dem Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) am Freitag, bei dem allgemein erwartet wird, dass Saudi-Arabien seine derzeitigen Förderkürzungen bis September verlängern wird.

Analysten von Goldman Sachs haben vor Kurzem ihre Prognosen für die Rohölpreise in diesem Jahr deutlich angehoben und begründen dies mit einer Angebotsverknappung und einer möglichen Erholung der chinesischen Nachfrage. Die chinesische Führung in Peking bemüht sich, durch weitere Konjunkturmaßnahmen wieder neuen Schwung in die lahmende Wirtschaft zu bringen.

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