Investing.com - Die Rohölfutures sind am Freitag in die Tiefe gerutscht, als die Investoren vor einer drohenden Frist nervös die Entwicklungen bei den griechischen Schuldenverhandlungen verfolgen.
Griechenland muss am 30. Juni einen 1,6 Milliarden Euro Kredit an den Internationalen Währungsfonds zurückzahlen. Es ist jedoch fraglich ob es diese Zahlung ohne ein Rettungspaket leisten kann. Sollte Griechenland die Zahlung nicht leisten, würde es einen Bankrott riskieren, der den Ausschluss des Landes aus dem Euroraum nach sich ziehen könnte.
Am Freitag hatte die Regierung um Ministerpräsident Alexis Tsipras die jüngsten Reformvorschläge der Gläubiger des Landes abgewiesen und stattdessen für den 5. Juli ein überraschendes Referendum angesetzt.
Die europäischen Finanzminister haben es abgelehnt, die griechischen Notkredite über den 30. Juni hinaus zu verlängern, obwohl die Griechen eine Verlängerung des Programms bis nach dem Referendum erbeten hatten.
An der New York Mercantile Exchange ist Rohöl zur Lieferung im August um 7 US-Cent oder 0,12% gefallen und hat die Woche zu 59,63 USD das Fass beendet. Zuvor war der Preis an der Nymex auf ein Sitzungstief von 58,76 USD gefallen, was sein niedrigstes Niveau seit dem 9. Juni gewesen ist.
Die US-Ölfutures hatten ihre Verluste wieder ausgeglichen nachdem das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) am Freitagabend mitgeteilt hatte, dass die Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um drei auf 628 gesunken ist. Es handelt sich um den 29. wöchentlichen Rückgang in Folge.
Über die Woche gesehen haben die Ölfutures in New York um 12 US-Cent oder 0,57% an Wert verloren und damit ihren zweiten Wochenverlust in Folge erlitten.
Die US-Ölproduktion hat sich in den zurückliegenden Wochen auf 9,6 Millionen Fass am Tag gehalten. Es handelt sich um ihr höchstes Niveau seit den frühen siebziger Jahren.
An der ICE Futures Exchange in London brach der Preis von Brent zur Lieferung im August auf ein Sitzungstief von 62,50 USD das Fass ein, sein niedrigstes Niveau seit dem 22. Juni, bevor es den Handel zu 63,26 USD mit einem Zugewinn von 6 US-Cent oder 0,09% abschloss. Über die Woche gesehen haben die Ölfutures auf Brent in London um 69 US-Cent oder 0,38% an Wert verloren.
Unterdessen stand der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI zu Handelsende am Freitag auf 3,63 USD das Fass, verglichen mit 3,05 USD in der vorangegangenen Woche.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist am Freitag um 0,24% auf zu Handelsende 95,60 gestiegen.
Der Index hat die Woche mit einem Plus von 1,46% beendet, sein erster Zugewinn seit vier Wochen, inmitten von Anzeichen, dass die US-Wirtschaft nach ihrer jüngsten Schwächephase wieder an Stärke gewonnen, was eine Anhebung der Zinsen noch in diesem Jahr wahrscheinlicher macht.
In der kommenden Woche werden sich die Investoren auf die Entwicklungen rund um Griechenland konzentrieren. Die Marktteilnehmer werden zudem den jüngsten US-Arbeitsmarktbericht, der einen Tag vor dem üblichen Termin schon am Donnerstag veröffentlicht wird, auf Anzeichen für eine Verbesserung des Arbeitsmarktes untersuchen. Dieses hatte die Federal Reserve zu einem Schlüsselfaktor für eine Anhebung der Zinsen gemacht.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 29. Juni
In der Eurozone werden Deutschland und Spanien vorläufige Zahlen zur Verbraucherpreisinflation veröffentlichen.
Später wird in den USA ein Report zu den sich in Vollzug befindenden Hausverkäufen veröffentlicht.
Dienstag, den 30. Juni
In der Eurozone werden vorläufige Zahlen zur Verbraucherinflation und ein Bericht zur Arbeitslosenquote veröffentlicht, während Deutschland Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und der Arbeitslosenquote vorlegt.
Die USA berichten zum Konsumklima, während das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, seinen Wochenbericht zu den Ölvorräten herausgibt.
Mittwoch, den 1. Juli
China veröffentlicht Zahlen zum Wachstum in der Privatwirtschaft, sowie den endgültigen Wert des HSBC Index zum produzierenden Gewerbe.
Die USA geben Zahlen zu den Lohnempfängern außerhalb der Landwirtschaft und der Arbeitslosenquote heraus, während das Institute of Supply Management später Zahlen zur Industrieproduktion veröffentlicht. Die USA veröffentlichen zudem den wöchentlichen Regierungsbericht zu den Ölvorräten.
Donnerstag, den 2. Juli
Die USA lassen die Woche mit dem wichtigen Regierungsbericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft und Zahlen zur Lohnentwicklung einen Tag vor dem Unabhängigkeitsfeiertag ausklingen. US-Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld und die Auftragseingänge in der Industrie werden ebenfalls erscheinen.
Freitag, den 3. Juli
In China wird der HSBC-Index zum Dienstleistungssektors herausgegeben.
Die Eurozone rundet die Wochen mit einen Bericht zu den Einzelhandelsumsätzen ab.
Die Börsen sind in den USA wegen des Unabhängigkeitstages am 4. Juli geschlossen.