Investing.com - Die Rohölfutures haben den Freitag mit Preisaufschlägen abgeschlossen, da ein schwächerer US-Dollar den Rohstoffen zu Gewinnen verhalf und die Befürchtungen über die Auswirkungen des Brexits auf die Ölnachfrage gesunken sind.
Ein schwächerer Dollar führt gewöhnlich zu höheren Ölpreisen, da er in Dollar ausgezeichnete Rohstoffe für Käufer aus anderen Währungsräumen verbilligt.
Unterdessen sind die Sorgen über die britische Entscheidung aus der Europäischen Union auszutreten im Laufe der Woche schwächer geworden. Viele Analysten gaben zu bedenken, dass die britische Wirtschaft zu klein sei, als das ein Konjunktureinbruch die globale Nachfrage nach Öl substanziell beeinflussen könnte.
Die Gewinne hielten sich in Grenzen, da die Anzahl der sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in den USA zum vierten Mal in fünf Wochen gestiegen ist.
An der New York Mercantile Exchange ist Rohöl zur Lieferung im August um 66 US-Cent oder 1,37% gestiegen und hat die Woche zu 48,99 USD das Fass beendet. In dieser Woche haben sich die Ölfutures in New York um 1,18 USD oder 2,83% verteuert, ihr erster Wochengewinn in drei Wochen.
Trotz der guten Entwicklung waren die Gewinne limitiert von Anzeichen einer möglichen Erholung der Ölexplorationstätigkeit in den USA.
Der Branchendienstleister Baker Hughes hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl nach der Öl suchenden Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um elf auf 341 gestiegen ist. Es handelt sich um den vierten Anstieg in fünf Wochen.
Die Zunahme der Ölbohrungen in den USA hat Spekulationen befeuert, dass die heimische Produktion in den kommenden Wochen wieder ansteigen könnte, womit die Sorgen über die Ölschwemme wieder Auftrieb bekamen.
Die US-Rohölfutures haben das zweite Quartal mit einem Preisaufschlag von nahezu 25% beendet und damit die stärksten drei Monate in sieben Jahren verzeichnet. Jedoch liegt der Preis jetzt wieder auf einem Niveau, auf dem es für einige Firmen lohnend ist nach Öl zu bohren, sodass es bald zu einer Zunahme der sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen kommen und der Rückgang der US-Schieferölförderung gebremst werden könnte.
An der ICE Futures Exchange in London verteuerte sich Öl der Sorte Brent zur Lieferung im September um 64 US-Cent oder 1,29% und ging am Freitag bei einem Stand von 50,35 USD das Fass aus dem Handel.
Brent in London ist in dieser Woche um 1,92 USD oder 4,01% nach oben geschossen und hat damit seine beste Woche in mehr als einem Monat hinter sich gebracht, da die Käufer in den Markt zurückkehrten, um von den niedrigen Preisen nach dem Ausverkauf Ende Juni im Gefolge des Brexits zu profitieren. Die Preise sind im zweiten Quartal um fast 28% gestiegen.
In der kommenden Woche werden sich die Ölhändler auf die US-Lagerdaten vom Mittwoch und Donnerstag konzentrieren, um neue Signale über das Verhältnis der Nachfrage zum Angebot zu bekommen. Die Berichte werden einen Tag später als üblich herauskommen, da am Montag in den USA der Unabhängigkeitstag gefeiert wird.
Die Marktteilnehmer werden nach weiteren Förderproblemen in der Welt Ausschau halten, welche den Markt wieder ins Gleichgewicht bringen könnten.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 4. Juli
Die Finanzmärkte werden am Montag in den USA zum Unabhängigkeitstag geschlossen bleiben.
Mittwoch, den 6. Juli
Das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Donnerstag, den 7. Juli
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Freitag, den 8. Juli
Baker Hughes wird seine wöchentlichen Daten zu den sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in den USA herausgeben.