Investing.com - Gold-Futures halten sich am Donnerstag im europäischen Handel bei einem Neunmonatshoch. Die Anleger beginnen zu zweifeln, ob die Federal Reserve Bank in diesem Jahr tatsächlich in der Lage sein wird, die Zinssätze so weit anzuheben wie ursprünglich geplant.
Gold-Futures zur Lieferung im April an der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange steigen mit 1.215,30 $ auf ein Tageshoch und den höchsten Stand seit neun Monaten und handeln um 08:00 Uhr MEZ oder 03:00 Uhr ET mit 1.207,80 $ pro Feinunze, ein Anstieg von 1,11 Prozent oder 13,30 $. Am Vortag fielen die Preise um 4,00 $ oder 0,33 Prozent.
Vorsitzende der Federal Reserve Bank Janet Yellen bestätigte am Mittwoch, dass die aktuellen finanziellen Bedingungen das Wirtschaftswachstum weniger unterstützen und dass Entwicklungen im Ausland ein Risiko für die wirtschaftlichen Aussichten darstellen. Gleichzeitig rechtfertige aber ein moderates Wachstum der heimischen Wirtschaft "schrittweise Anpassungen" der Fed-Geldpolitik.
Eine schrittweise Anhebung der Zinsen wirkt sich weniger negativ auf Goldpreise aus als schnell aufeinander folgende Anhebungen.
In der vergangenen Wochen wurden Gold-Futures unterstützt. Starker globalwirtschaftlicher und finanzieller Gegenwind könnte die Federal Reserve Bank daran hindern, die Zinsen so weit anzuheben wie ursprünglich geplant. Angesichts der Anzeichen für Stress des weltweiten Finanzsystems neigen die Marktteilnehmer fast dazu, Zinserhöhungen in diesem Jahr auszupreisen, während die Fed von vier weiteren ausgeht.
Janet Yellen sagt um 15:00 Uhr MEZ oder 10:00 Uhr ET vor dem Bankenausschuss des Senats aus.
Bislang konnte das Edelmetall in diesem Jahr rund 14 Prozent dazugewinnen, Die Anleger wenden sich angesichts der zunehmenden Unsicherheit an den übrigen Finanzmärkten wieder sichereren Anlagen zu.
Der US-Dollar stürzte gegenüber dem Yen unter die 113-Marke auf den niedrigsten Stand seit November 2014. US-amerikanische und deutsche Staatsanleihen schnellten infolge von Unsicherheit über die konjunkturelle Verlangsamung hoch. Schwache Ölpreise und strengere Kreditpolitik lösten eine Flucht hin zu sicheren Anlagen aus.