(Wiederholung vom Samstag)
- von Leah Schnurr -
New York, 16. Feb (Reuters) - Mit Börsenkursen nahe der historischen Tiefstände vom November warten die Börsianer an der Wall Street in dieser Woche auf weitere Details zu den Rettungspakten der US-Regierung. Bisher herrscht wenig Klarheit an der New Yorker Börse, wie genau die neue Regierung unter Präsident Barack Obama mit ihren Vorhaben zügig Banken, Hausbesitzern und der Gesamtwirtschaft helfen will. Das Ausklingen der schlechtesten Berichtssaison seit mindestens zehn Jahren dürfte die Stimmung unter Anlegern ebenfalls nicht aufbessern.
Während der Großteil der Schwergewichte an der Wall Street
die Vorstellung ihrer Quartalszahlen bereits hinter sich
gebracht haben, stellt der weltgrößte Einzelhändler
Wal-Mart
In der vergangenen Woche hatten die von Finanzminister Timothy Geithner vorgestellten Pläne zur Unterstützung des Bankensektors das Vertrauen an der Wall Street nicht wiederherstellen können. "Ich war enttäuscht von den fehlenden Details", sagte Scott Wren von Wachovia Securities. "Die Regierung wird über das Wochenende wahrscheinlich lange zusammensitzen und erkennen, dass der Markt mehr Details braucht." Mehr Informationen könnten den Kursen Auftrieb geben, aber bis dahin sei es unwahrscheinlich, dass der Markt sich erholen werde, fügte Wren hinzu.
Am Mittwoch will Obama Pläne zur Bekämpfung der Hypothekenkrise vorstellen. Am Montag bleiben die US-Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. Die Wall Street kann somit erst am Dienstag auf die nach Börsenschluss am Freitag erfolgte Zustimmung des US-Senats zum 787 Milliarden Dollar schweren Konjunkturpaket reagieren.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte hatte sich vor der Abstimmung ein Prozent tiefer bei 7850 Punkten ins Wochenende verabschiedet und schloss damit auf seinem tiefsten Stand seit knapp drei Monaten. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> gab ebenfalls ein Prozent auf 826 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verlor 0,5 Prozent auf 1534 Stellen. Im Wochenverlauf gab der Dow 5,2 Prozent nach, der S&P 4,8 Prozent und der Nasdaq 3,6 Prozent. Der S&P verzeichnete damit seine schlechteste Woche seit Ende November. Analysten rechnen weiter mit extremen Kursschwankungen. Wenn der Markt die Pläne der Regierung nicht als ausreichend betrachte, sei auch ein Abrutschen des Dow Jones unter die Marke von 7000 bis an die Grenze von 6000 Punkten möglich, befürchtete Harry Rady von Rady Asset Management.
(bearbeitet von Tom Körkemeier; redigiert von Christian Rüttger)