Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis legte am Donnerstagmorgen in Asien zu, wobei die Anleger von einem Anstieg der US-Rohöllagerbestände überrascht wurden. Für Unterstützung sorgten dagegen die Spannungen im Nahen Osten.
Brent Öl-Futures fielen bis 7.43 Uhr MEZ um 0,24 % auf 70,565 USD und WTI-Futures stiegen um 0,26 % auf 68,33 USD. Am Mittwoch fielen beide Ölsorten noch um mehr als 2 USD pro Barrel.
Die Daten der U.S. Energy Information Administration zur Versorgung mit US-Rohöl, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, zeigten einen Anstieg von 3,636 Mio. Barrel in der Woche bis zum 30. Juli. Prognosen von Investing.com hatten einen Rückgang der Reserven von 3,102 Mio. Barrel vorhergesagt, nachdem in der Vorwoche ein Abbau von 4,089 Mio. Barrel berichtet wurde.
Die Daten zur Versorgung mit Rohöl des American Petroleum Institute, die einen Tag zuvor veröffentlicht wurden, deuteten auf einen Rückgang der Öllagerbestände von 879.000 Barrel hin.
Trotzdem haben sich einige Händler auf den Rückgang der Benzinbestände um 5,292 Mio. Barrel konzentriert.
„Die sinkenden US-Benzinlagerbestände auf den niedrigsten Stand seit November 2020 deuten darauf hin, dass die Nachfragebedingungen in den USA immer noch sehr widerstandsfähig sind“, schrieb ein Analyst der Commonwealth Bank of Australia (OTC:CMWAY) in einem Kommentar.
Der Preis für die Ölsorte Brent steigt voraussichtlich auf 85 USD pro Barrel bis zum 4. Quartal, da die Nachfrage nach Öl über dem Angebotszuwachs liegt, führte er in seinem Kommentar weiter aus.
Die jüngsten Spannungen im Nahen Osten haben dem schwarzen Gold einen kräftigen Auftrieb beschert.
„Die Spannungen zwischen dem Iran und den Weltmächten aufgrund der Drohnenattacke letzte Woche verzögern die Atomgespräche mit dem Land voraussichtlich. Und auch eine Beendigung der Sanktionen für den Iran ist nicht in Sicht“, sagte der Chefanalyst von OANDA, Edward Moya, gegenüber Reuters.
Das US-Verteidigungsministerium behauptete am Mittwoch, dass der Iran hinter den Angriffen auf den unter panamaischer Flagge fahrenden Öltanker „Asphalt Princess“ im Golf von Oman steckt. Dies ließe sich jedoch nicht bestätigen. Der Iran lehnte dagegen jede Verantwortung für diesen Angriff ab.
Den Dämpfer für den Ölpreis bescherte dagegen der Anstieg der täglichen Corona-Neuinfektionen und die neuen restriktiven Maßnahmen gegen das Virus in China, dem weltweit größten Importeur von Öl. Die Zahl der weltweit registrierten COVID-19-Fälle überstieg zudem am 5. August laut Angaben der Johns Hopkins University die Marke von 200 Mio. Menschen.
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