Investing.com - Goldpreise steigen am Donnerstag im europäischen Handel an und nähern sich einem Wochenhoch, gefördert von der eher dovishen Stellungnahme der Vorsitzenden der Federal Reserve Bank Janet Yellen.
Gold-Futures standen um 07:18 Uhr GMT oder 03:18 Uhr ET bei 1.222,49 $ pro Feinunze, ein Verlust von 3,40 $ oder 0,3 Prozent.
Gold verbuchte am Mittwoch den dritten Tagesgewinn in Folge, nachdem Yellen sich in Bezug auf Inflation nur zurückhaltend geäußert und angemerkt hatte, die Fed müsse ihre Zinssätze „nicht allzu weit anheben“, um die aktuellen Schätzungen für den neutralen Leitzinssatz zu erreichen.
Sie sagte auch, die Wirtschaft sei stark genug, um eine allmähliche Reduzierung des massiven Portfolios von 4,5 Billionen US-Dollar im Laufe dieses Jahres zu rechtfertigen.
Die Ansprache wurde von den Marktteilnehmern überwiegend als dovish interpretiert.
Der Dollar-Index fiel im Morgenhandel um fast 0,3 Prozent auf 95,31 und erreichte damit fast wieder den Tiefstand von 95,22.
Rendite auf 10-jährige Staatsanleihen fiel auf 2,32 Prozent, weit unter das in der vergangenen Woche erreichte Hoch von 2,39 Prozent.
Die Anleger warten nun auf weitere Kommentare der Fed-Vorsitzenden während ihrer Aussage vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses um 14:00 Uhr GMT oder 10:00 Uhr ET.
Neben Yellen stehen am Donnerstag Daten zur EPI-Inflation und die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung an, beide um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET. Monatliche VPI-Daten stehen am Freitag an.
Bei ihrer letzten Sitzung im Juni hob die Zentralbank ihre Zinsen an und hielt an dem Plan von insgesamt drei Anhebungen in diesem Jahr fest. Allerdings weckt der verhaltene Inflationsausblick Zweifel daran, ob sie die Straffung planmäßig vornehmen können wird.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge preisen die Futures-Händler aktuell eine rund 40-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung bis Jahresende ein.
Preise für das Edelmetall reagieren empfindlich auf Bewegungen bei der Zinspolitik. Eine Anhebung der Zinsen würde die Opportunitätskosten für das Halten nicht verzinslicher Anlagen wie Gold erhöhen.
Ebenfalls an der Comex handelt Silber mit 0,2 Prozent oder 2,2 US-Cents Gewinn bei 15,90 $ pro Feinunze.
Platin steigt um 0,4 Prozent auf 922,20 $ und Palladium bleibt unverändert bei 861,30 $ pro Feinunze.