19. Mai (Reuters) - Das neuartige Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
10.00 Uhr - Der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, plädiert bei der im Sommer anstehenden Entscheidung über eine Erhöhung des Mindestlohns für Zurückhaltung. "Gerade Branchen mit eher geringen Lohnniveaus sind von der Krise besonders erfasst worden. Meines Erachtens kann deshalb in dieser tiefen Rezession der Mindestlohn nicht weiter erhöht werden", sagte Feld der "WirtschaftsWoche". "Wir haben eine Ausnahmesituation, der wir nicht mit 'business as usual' begegnen können." Der Freiburger Ökonom ist beratendes Mitglied der Mindestlohn-Kommission, die im Juni ihre turnusmäßige Empfehlung an die Bundesregierung formulieren wird. Nach den bisherigen rechtlichen Vorgaben müsste die gesetzliche Lohnuntergrenze zum 1. Januar 2021 auf rund 9,80 Euro steigen. Derzeit liegt sie bei 9,35 Euro.
09.29 Österreich beharrt im Ringen um Corona-Hilfen für Krisenstaaten auf die Vergabe von rückzuzahlenden EU-Krediten. "Wir werden uns weiterhin solidarisch zeigen und Länder, die am stärksten von der Coronakrise betroffen sind, unterstützen. Jedoch muss dies über Kredite erfolgen und nicht über Zuschüsse", heißt es aus dem Bundeskanzleramt in Wien.
08.10 Uhr - Das Robert-Koch-Institut meldet 513 Neuinfektionen und damit den zehnten Tag in Folge weniger als 1000 neue Fälle. Damit steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen in Deutschland auf 175.210, wie das RKI mitteilt. Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 72 auf 8007 zu. Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt dem RKI zufolge bei etwa 155.700, rund 1100 mehr als am Vortag.
07.35 Uhr - Die polnische Regierung stellt in Aussicht, die Grenzen am 15. Juni wieder zu öffnen. Sie sehe eine Chance dafür, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Jadwiga Emilewicz der Tageszeitung "Puls Biznesu". Am 1. Juli könnten dann womöglich alle übrigen Coronavirus-Beschränkungen aufgehoben werden. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte erst kürzlich an Polen appelliert, bald die Grenzen wieder vollständig zu öffnen. Die Bundesregierung peilt an, dass ab dem 15. Juni die Reisefreiheit im gesamten Schengenraum wieder hergestellt ist.
07.21 Uhr - Neuseeland hat den zweiten Tag in Folge keine neuen Infektionsfälle registriert. Es sei aber noch verfrüht, das Land auf Alarmstufe eins zurückzustufen, sagt der Generaldirektor des Gesundheitswesens, Ashley Bloomfield, in Wellington. Erst in der vergangenen Woche hatte Neuseeland die Lage in der Corona-Krise auf Alarmstufe zwei zurückgesetzt, so dass Cafés, Geschäfte und Restaurants unter strengen Abstandsregeln wieder öffnen können. Es sei noch ein langer Weg, bis das Land die Stufe eins erreicht habe und damit das Virus eingedämmt worden sei, sagte Bloomfield. Es sei noch nicht aus dem Gröbsten heraus. Die Regierung hatte einen landesweiten Lockdown verhängt. Die Zahl der Infektionen konnte auf etwas mehr als 1500 begrenzt werden, die Zahl der Todesfälle auf 21.
03.56 Uhr - Die chinesische Gesundheitsbehörde meldet binnen 24 Stunden sechs Coronavirus-Fälle, im Vergleich zu sieben tags zuvor. Drei neuen Fälle sind nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission durch Einreisende in die Innere Mongolei aufgetreten. Von den drei neuen lokalen Übertragungen befinden sich laut offiziellen Angaben zwei in der nordöstlichen Grenzprovinz Jilin und eine in Hubei, wo das Coronavirus erstmals identifiziert wurde.
01.37 Uhr - Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 674 neue Todesfälle durch Coronaviren. Insgesamt sind 254.220 Fälle bestätigt. Damit ist Brasilien das Land mit der dritthöchsten Anzahl von Infektionen hinter den Vereinigten Staaten und Russland. Inzwischen sind 16.792 Menschen an Covid-19 gestorben, teilt das Ministerium mit. Die Stadt Sao Paulo ist nach offiziellen Angaben mit 63.066 Fällen und 4823 Todesfällen nach wie vor am stärksten von dem Ausbruch betroffen. Rio de Janeiro liegt mit 26.665 Infektionen und 2852 Todesfällen an zweiter Stelle.