Investing.com – Die Turbulenzen an den Märkten für Kryptowährungen scheinen einfach kein Ende zu nehmen und diesmal ist sogar der Bitcoin selbst betroffen. Nach dem Zusammenbruch des TerraUSD, der einige andere bekannte Projekte mit in den Abgrund zog, gab nun ein großer BTC-Mining-Pool bekannt, dass die Auszahlungen vorübergehend eingestellt werden. Derartige Meldungen bedeuteten in den zurückliegenden Monaten in der Regel, dass es sich um den Anfang vom Ende handelt.
Der in Peking ansässige Mining-Pool Poolin deckt 6,8 Prozent der gesamten Hash-Rate des Bitcoin-Netzwerkes ab, sodass es sich um einen systemrelevanten Bestandteil der Blockchain handelt.
Der Betreiber gab bekannt, dass Auszahlungen aus der PoolinWallet vorläufig ausgesetzt werden, was in direktem Zusammenhang mit Liquiditätsproblemen steht.
Sollten die Miner ihre Arbeit unverzüglich einstellen, würde das die Lage noch weiter verschärfen. Zu verdenken wäre es ihnen nicht, denn die Kosten für das Mining laufen weiter.
Poolin versucht darum zu beruhigen und versprach, dass innerhalb einer Woche eine praktikable Lösung gefunden wird. Außerdem wird in Aussicht gestellt, dass im Zeitraum vom 8. September bis zum 7. Dezember keine Gebühren für das Mining von Bitcoin und Ethereum anfallen. Für größere Miner, deren Guthaben mindestens 1 BTC oder 5 ETH beträgt, soll dieses Angebot sogar für ein Jahr gelten.
Ob das ausreicht, um die Einstellung des Mining-Betriebs zu verhindern, wird sich erst noch zeigen müssen. In der Vergangenheit hatte Poolin auch mit Three Arrows Capital und BlockFi in verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet. Zwei Unternehmen, die mittlerweile offiziell zahlungsunfähig sind.
Sollte dem Mining-Pool ein ähnliches Schicksal drohen, könnte das eine neue Schockwelle am Kryptomarkt auslösen.
Bitcoin technische Kursmarken
Für den Bitcoin geht es heute bei einem BTC/USD Kurs von 19.975 Dollar um 0,97 Prozent nach oben. Somit bleibt die Kryptowährung innerhalb ihrer Seitwärtsrange, welche nach oben durch den Widerstand des 61,8 Prozent Fibo-Retracements von 20.523 Dollar und nach unten durch das Tief vom 28. August bei 19.542 Dollar begrenzt wird.
Für eine dynamische Kursentwicklung in eine der beiden Richtungen ist es notwendig, aus dieser Range einen nachhaltigen Ausbruch zu erzielen.
Sollte das 61,8 Prozent Fibo-Retracement überwunden werden, verlagert sich der Fokus auf das 50 Prozent Fibo-Retracement bei 21.417 Dollar, gefolgt vom 38,2 Prozent Fibo-Retracement bei 22.311.
Unter dem Tief vom 28. August befindet sich das 78,6 Prozent Fibo-Retracement bei 19.251 Dollar als unmittelbare Unterstützung. Gelingt es den Bullen nicht, diese nachhaltig zu verteidigen, muss mit einem Test des Zyklustiefs von 17.630 Dollar gerechnet werden.
Von Marco Oehrl
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