Investing.com – Der Bitcoin konnte heute in den frühen Morgenstunden die wichtige Marke von 25.000 Dollar knacken, doch die Gewinne verblassten genauso schnell, wie sie entstanden waren.
Langfristig dürfte der Bitcoin dennoch eine Erfolgsgeschichte bleiben, auch wenn das aktuelle Umfeld aus steigenden Zinsen und einer hohen Inflation bei manch einem Krypto-Investor für Unbehagen sorgen.
Diesem Personenkreis gibt der Gründer von Skybridge Capital, Anthony Scaramucci, zu bedenken, dass die US-Inflations- und Arbeitslosenzahlen in der vergangenen Woche besser als erwartet ausgefallen waren. Aus seiner Sicht dürfte es nicht mehr lange dauern, bis das starke Wachstum aus dem vierten Quartal 2019 zurückkehrt. In einem Interview mit CNBC sagte er kürzlich folgendes:
„Wir hatten eine Pause, während die Pandemie Chaos verursachte. Es wurde viel Geld in das System gepumpt, was zu einer erhöhten Inflation führte. Parallel dazu brachen die Lieferketten zusammen. Doch es ist möglich, dass wir zum vierten Quartal 2019 zurückkehren, in dem die Wirtschaft sehr stark war – mit niedriger Arbeitslosenquote und einer geringen Inflation. Davon sind wir wahrscheinlich nur noch 6 bis 12 Monate entfernt. Ich denke, der Markt beginnt das zu erkennen“.
Neben einer Änderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sieht Scaramucci aber auch noch weitere Faktoren, die sich auf den BTC/USD positiv auswirken werden. Dazu zählt beispielsweise auch die Partnerschaft zwischen dem weltweit größten Vermögensverwalter BlackRock (NYSE:BLK) und der Kryptobörse Coinbase (NASDAQ:COIN). Der durch BlackRock bereits aufgelegte Bitcoin Private Trust dürfte die Nachfrage erheblich beeinflussen:
„Endlich erkennt Larry Fink [der CEO von Blackrock] den Bedarf der Institutionen. Sonst würde er derartige Produkte nicht auflegen und sich mit Coinbase zusammentun. Ich möchte jeden daran erinnern, dass es nur 21 Millionen Bitcoins gibt, und dass es einen Nachfrageschock mit einem sehr geringen Angebot geben wird.
Wenn wir recht haben, wird es in den nächsten sechs Jahren, wenn der Bitcoin auf 300.000 Dollar pro Coin steigt, keine Rolle spielen, ob man ihn für 20.000 oder 60.000 Dollar gekauft hat.“
Diesen Argumenten stimmt auch der ehemalig NYSE Präsident Thomas Farley zu. Aus seiner Sicht gehört der Bitcoin in jedes Portfolio, denn diese Kryptowährung ist ein Wertaufbewahrungsmittel, welches zugegebenermaßen recht volatil ist:
„Der Bitcoin ist ein Wertaufbewahrungsmittel, aber die Preisschwankungen sind viel, viel höher als bei anderen Wertaufbewahrungsmitteln. Ja, das Aufwärtspotenzial von BTC ist hoch. Aber das gilt auch für die Risiken. Das 'to the moon'-Gerede ist gefährlich.“
Bitcoin technische Kursmarken
Der Bitcoin erreichte den Widerstand des 50 Prozent Fibo-Retracements von 25.003 Dollar. Es sieht jedoch danach aus, als ob es nicht gelingt, die positive Dynamik über diesen Bereich hinaus auszubauen.
Stattdessen fällt der Kurs ausgehend vom Hoch bei 25.205 Dollar um mehr als 1000 Dollar in Richtung der unmittelbaren Unterstützung, die mit dem 38,2 Prozent Fibo-Retracement bei 23.263 Dollar zu finden ist.
Sollte diese auf Tagesschlusskursbasis nachgeben, muss mit weiteren Rücksetzern in Richtung des 23,6 Prozent Fibo-Retracements von 21.110 Dollar gerechnet werden.
Nur wenn es gelingt, das 50 Prozent Fibo-Retracement nachhaltig zu überwinden, kann mit einer Fortsetzung der Erholung in Richtung des 61,8 Prozent Fibo-Retracements von 26.743 Dollar gerechnet werden.
Von Marco Oehrl
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