Investing.com – Der Bitcoin hält sich weiterhin im Bereich von 20.000 Dollar, während die Spannungen an den Märkten erneut zunehmen. Die weltweit hohe Inflation bleibt das bestimmende Thema, denn sie ist der Ausgangspunkt für die geldpolitischen Entscheidungen der wichtigsten Zentralbanken.
Nachdem vor einigen Wochen Fed-Vertreter bereits darüber gesprochen hatten, dass die Zinssätze auf über vier Prozent steigen könnten, wurde vergangene Woche erstmalig ein Niveau von fünf Prozent in den Raum gestellt.
Die daraus resultierende Dollar-Stärke lässt den Euro auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren fallen. Das dürfte die Inflation in der Eurozone aufgrund der teurer werdenden Importe weiter anheizen, was die EZB wiederum in Zugwang bringt.
Letztlich führt das dazu, dass den risikoreichen Anlagen wie Kryptowährungen weiterhin Kapital entzogen werden wird. Obwohl in den vergangenen Tagen mehrfach darüber gesprochen wurde, dass sich beim Bitcoin eine Bodenbildung abzeichnet, nimmt die Gefahr eines erneuten Absturzes weiter zu.
Der Autor von „Rich Dad Poor Dad“, Robert Kiyosaki, warnte vor einer globalen Depression, bei der Millionen Menschen aus der Mittelschicht von der Energieinflation aufgefressen werden. Bis letzte Woche war Kiyosaki der Ansicht, dass Staatsanleihen während einer Krise ein guter Ort sind, um Geld in Sicherheit zu bringen. Das änderte sich aber, nachdem er gehört hatte, wie der Wirtschaftswissenschaftler Harry Dent die Lage einschätzt. Mittlerweile rechnet Kiyosaki mit dem größten Anleihen-Crash seit 1788.
Kiyosaki erklärte bereits im Juni, dass er Cash-Positionen hat, die er in den Bitcoin investieren wird. Aber erst dann, wenn der Crash wirklich da ist – bei einem BTC/USD Kurs von 1.100 Dollar.
Bitcoin technische Kursmarken
Der Bitcoin verzeichnet aktuell bei einem Kurs von 19.777 Dollar einen Gewinn von 0,21 Prozent, während der Verlust auf Wochenbasis -0,26 Prozent beträgt.
Seit dem Absturz am 26. August konsolidiert die Kryptowährung ihre Verluste rund um die psychologische Marke von 20.000 Dollar. Nach oben bietet das 61,8 Prozent Fibo-Retracement von 20.523 Dollar einen unmittelbaren Widerstand.
Nur wenn dieser auf Tagesschlusskursbasis überwunden wird, kann mit einem Ausbau der Erholung in Richtung des 50 Prozent Fibo-Retracements von 21.417 Dollar gerechnet werden.
Solange der Handel unter dem 61,8 Prozent Fibo-Retracement stattfindet, kann es jederzeit zu einer Beschleunigung der negativen Dynamik in Richtung des 78,6 Prozent Fibo-Retracements von 19.251 Dollar kommen. Hält diese Unterstützung dem Abwärtsdruck nicht stand, verlagert sich der Fokus auf einen Test des Zyklustiefs von 17.630 Dollar.
Von Marco Oehrl
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