Investing.com – Der Bitcoin war die erste Kryptowährung der Welt und bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, wer sich hinter dem Entwickler-Pseudonym Satoshi Nakamoto verbirgt.
Es gibt jedoch Menschen wie Craig Wright, die von sich behaupten der Bitcoin-Gründer zu sein. Wright stellte diese Behauptung erstmals im Jahr 2016 auf und lieferte der Krypto-Community über die Jahre hinweg verschiedene Hinweise, die dies belegen sollten, aber ein echter Beweis ist bis heute nicht erbracht.
Nachdem er im März 2019 vom Twitter-Account Hodlonaut als Betrüger dargestellt wurde, ergriff er rechtliche Schritte und es kam ein Prozess ins Rollen, der gestern in Norwegen zu einer Gerichtsverhandlung führte. Wright kann die Vorwürfe ein Scharlatan zu sein nur entkräften, indem er eindeutige Beweise dafür vorlegt, dass er wirklich der Bitcoin-Erfinder ist.
Ein stichhaltiges Argument wäre gewesen, wenn er belegen könnte, dass er im Besitz der Privat-Keys der Nakamoto-Wallet ist. Dem Gericht erklärte er jedoch, dass er die Festplatte mit den Keys absichtlich zerstört habe, indem er auf dieser herumgetrampelt ist.
Seiner Argumentation nach können Keys die Identität einer Person nicht nachweisen. Er zerstörte die Festplatte 2016, damit er in der Zukunft nicht dazu gezwungen werden kann diesen Beweis anzutreten:
„Ich wollte die Diskussion, dass man Keys zur Bestätigung der Identität benötigt, nicht unterstützen. Ja, man kann behaupten, dass das ein Risiko ist, aber ich denke, es ist das Wichtigste, was ich in meinem Leben je getan habe.“
Anschließend erklärte Wright, dass es ihm letztlich nur darum gehe, dass das Gericht versteht, dass Bitcoins von Kriminellen per Gerichtsbeschluss beschlagnahmt werden können.
„Der ganze Punkt, den ich zu machen versuche, und den ich machen werde, ist, dass Bitcoin über keine Verschlüsselung verfügt.
Ich möchte, dass bekannt wird, dass diese Lügen, diese verleumderischen Anschuldigungen darüber, dass die Strafverfolgungsbehörden Bitcoin nicht von Kriminellen beschlagnahmen können, falsch sind.“
Was Wright vor Gericht versucht zu forcieren, ist ein Gerichtsbeschluss, um an die Satoshi-Wallet heranzukommen, indem er sagt:
„Sie wurde mir gestohlen ... Ich ergreife Maßnahmen, damit die Diebe nicht davon profitieren; Diebe sollten nicht von gestohlenem Eigentum profitieren.“
Wenn es wirklich möglich ist, sich per Gerichtsbeschluss Bitcoin anzueignen, ohne im Besitz der Keys zu sein, dann würde der BTC als Instrument für kriminelle Machenschaften Geschichte sein.
Bitcoin technische Kursmarken
Der Bitcoin konnte sich gestern zwar von seinem Rücksetzer unter die psychologische Marke von 20.000 Dollar erholen, aber er bleibt weiterhin unter dem 61,8 Prozent Fibo-Retracement von 20.523 Dollar.
Solange dies der Fall ist, kann die Unterstützung der psychologischen Marke jederzeit erneut attackiert werden. Darunter würde sich der Spielraum für einen Ausbau der Verluste in Richtung des 78,6 Prozent Fibo-Retracement von 19.251 Dollar erhöhen.
Nur wenn es gelingt das 61,8 Prozent Fibo-Retracement nachhaltig zu überwinden, ist eine Erholung in Richtung des 50 Prozent Fibo-Retracements von 21.417 Dollar möglich.
Von Marco Oehrl
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