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Bitcoin-ETF kommt, aber "Big Short"-Investor Burry glaubt nicht an Bitcoin

Veröffentlicht am 15.10.2021, 23:20
© Reuters.
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Investing.com - Der Bitcoin hat am Freitag die 60.000-Dollar-Marke geknackt - zum ersten Mal seit Mai. Für Auftrieb hatte zunächst ein US-Medienbericht gesorgt, wonach ein Bitcoin-ETF auf dem größten Finanzmarkt der Welt kurz vor der Zulassung steht.

Bloomberg berichtete am Donnerstag, dass Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, zuversichtlich seien, dass die SEC wahrscheinlich mehrere Bitcoin-Futures-ETFs bereits in der kommenden Woche genehmigen werde.

Am Freitagabend gab es dann den nächsten Hinweis auf eine baldige Zulassung des beliebten Anlagevehikels auf Bitcoin in den USA.

In einem Schreiben der Nasdaq an die SEC hieß es, dass der Valkyrie Bitcoin Strategy ETF "von der Börse zur Notierung und Registrierung bei offizieller Bekanntgabe der Emission genehmigt wurde."

Damit bestätigt der Börsenbetreiber zwar die Kotierung des börsengehandelten Fonds, die endgültige Entscheidung obliegt jedoch der US-Börsenaufsichtsbehörde, deren Entscheidungsfrist für den besagten ETF am 25. Oktober endet, aber auch noch bis Dezember verlängert werden könnte.

Am Krypto-Markt gilt ein ETF auf die beliebteste Kryptowährung als Türöffner für den Weg in den Mainstream, schließlich könnten dann Millionen von Amerikaner ihr Geld in die Cyberdevise anlegen.

"Krypto-ETFs sind unumgänglich. Ein Produkt wie dieses wird irgendwann kommen, schließlich gibt es eine Nachfrage danach", sagte Chris Kline, Chief Operating Officer und Mitbegründer von Bitcoin IRA, gegenüber Reuters.

"Es ist davon auszugehen, dass die Aufsichtsbehörden bald irgendeine Version eines Krypto-ETFs genehmigen werden, höchstwahrscheinlich schon am Montag", so Kline weiter.

In der Spitze kletterte die nach Marktkapitalisierung wichtigste Kryptowährung der Welt am Freitag auf 62.420,2 Dollar, ein Plus von 7,71 Prozent. Damit ist das Rekordhoch von Mitte April bei 64.778 Dollar nur noch einen Steinwurf entfernt.

US-Investor Burry sieht Kryptowährungen in einer Blase

Trotz der laufenden Bitcoin-Rallye gibt es immer noch Finanzexperten, die sich mit der digitalen Währung nicht so recht anfreunden können. Einer von ihnen ist Michael Burry, der durch seine Wette gegen den US-Immobilienmarkt und seine Vorhersage der Finanzkrise 2008 berühmt geworden ist.

Er habe zwar keine Short-Position gegen Kryptowährungen, sei aber dennoch der Auffassung, dass sich Cyberdevisen in einer Blase befänden, sagte er in einer Mail an den US-Finanzsender CNBC.

Burry sagte, er sei von der Blockchain-Technologie "fasziniert". Und er glaube sogar an konkrete Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain. Auch für NFTs hatte er lobende Worte übrig. Dennoch sieht er Kryptowährungen in einer Blase. "Die meisten Leute verstehen sie einfach nicht wirklich", so Burry.

Im Juli hatte Burry in einem Tweet auf Twitter erklärt, dass viele Leute gar nicht wissen, wie hoch die Hebelwirkung bei Kryptowährungen ist. Seine Schlussfolgerung daraus war: weiß man das nicht, weiß man gar nichts über Kryptowährungen. Dann spielt es auch keine Rolle, wie viel man sonst zu wissen glaubt, sagte er.

Die entsprechenden Tweets hat er mittlerweile wieder gelöscht. Ungewöhnlich ist dies für Burry allerdings nicht. Die SEC schaue ihm wegen seiner Tweets auf die Finger, begründete er sein Vorgehen.

Burry steht nicht alleine dar

Robert R. Johnson, PhD, CFA, CAIA und Professor für Finanzwissenschaft an der Creighton University Heider College of Business in Omaha, erklärte kürzlich in einem Kommentar gegenüber Investing.com:

"Anders als eine Aktie oder eine Anleihe verspricht er [Bitcoin] dem Inhaber keine Cashflows. Der Preis des Produkts wird allein durch die 'Greater Fool Theory' bestimmt. Aus diesem Grund dreht sich ein Großteil der Diskussionen über den Wert von Bitcoin um die technische Analyse, da man auf Bitcoin keine Fundamentalanalyse anwenden kann", fügte er hinzu.

Seiner Meinung nach erinnert Bitcoin an Hollands Tulpenmanie im 17. Jahrhundert. Der Unterschied: "Tulpenzwiebeln konnte man immerhin pflanzen und sich an einer schönen Blüte erfreuen."

Und auch der JPMorgan-Chef Jamie Dimon äußerte sich in dieser Woche wieder einmal abwertend zu der Kryptowährung. Er "hält Bitcoin für wertlos".

Dimon sieht sich aber nicht als Wortführer, denn Bitcoin sei ihm schlichtweg egal. "Ich denke auch nicht, dass man Zigaretten rauchen sollte."

Droht eine Blase am Krypto-Markt?

Woher die ganzen Experten aus der Finanzindustrie wissen, das Bitcoin & Co sich in einer epischen Blase befinden, lässt sich nicht seriös beantworten. Aber das Gegenteil lässt sich eben auch nicht beweisen.

Wohin die Reise für Bitcoin tatsächlich gehen wird, weiß niemand. PlanB zum Beispiel stützt sich auf eine quantitative Methode zur Berechnung des Bitcoin-Preises in der Zukunft. Seinem Stock-to-Flow-Modell zufolge könnte Bitcoin bis Ende des Jahres die 100.000-Dollar-Marke erreichen. Doch auch dieses Modell ist nicht ganz ohne Schwächen.

Beim Stock-to-Flow-Modell handelt es sich um ein Prognose-Tool, das den Bitcoin-Preis in Relation zur Angebotsverknappung aufgrund von zyklisch auftretenden Halvings berechnet.

Am Ende ist es wohl vor allem die Hoffnung auf die Rückgewinnung von ein Stückchen Freiheit, die den Bitcoin antreibt.

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