Investing.com - Der bekannte Ökonom und lautstarke Bitcoin-Kritiker Peter Schiff hat sich am 9. Oktober auf X zu Wort gemeldet und den möglichen Bitcoin-Verkauf der US-Regierung kommentiert. „Ab und zu macht die Regierung doch etwas Kluges“, schrieb er. Es geht um satte 69.370 Bitcoin, die insgesamt rund 4,3 Milliarden US-Dollar wert sind. Diese Nachricht hat bei Investoren und Bitcoin-Fans für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt.
Silk Road: Beschlagnahmte Bitcoin kommen auf den Markt
Schiffs Kommentar kommt, nachdem der Oberste Gerichtshof den Weg frei gemacht hat für den Verkauf von Bitcoin, den die US-Regierung aus der berüchtigten Silk Road-Plattform beschlagnahmt hatte. Diese Bitcoin lagen jahrelang in rechtlichen Auseinandersetzungen fest, doch nun steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Regierung die Coins veräußert. Das könnte den Bitcoin-Markt erheblich bewegen.
Schiff scherzte, dass Michael Saylor, der CEO von MicroStrategy und begeisterter Bitcoin-Käufer, doch 4,3 Milliarden US-Dollar leihen könnte, um die beschlagnahmten Bitcoin aufzukaufen.
MicroStrategy: Milliarden in Bitcoin investiert – und weiter?
Seit 2020 hat Saylor MicroStrategy (NASDAQ:MSTR) in eine wahre Bitcoin-Holding verwandelt, was Schiff immer wieder scharf kritisiert. Tatsächlich sammelte das Unternehmen erst im September über eine Milliarde US-Dollar ein, um weitere 7.420 Bitcoin zu kaufen. Mit nun insgesamt 252.220 Bitcoin im Bestand, die derzeit etwa 16 Milliarden US-Dollar wert sind, steht MicroStrategy wie kaum ein anderes Unternehmen für den massiven Einstieg institutioneller Investoren in den Kryptomarkt.
Doch ist Saylors Strategie tatsächlich so clever, wie es auf den ersten Blick scheint? Für Schiff bleibt Bitcoin eine hochriskante Wette, die stark von Marktschwankungen abhängt. Seine ironische Bemerkung zielt genau auf dieses Risiko: Sollte sich der Bitcoin-Kurs bei einem Verkauf der beschlagnahmten Bestände durch die US-Regierung nach unten bewegen, könnte das auch Saylors massiven Bestand unter Druck setzen.
Der Bitcoin-Verkauf: Eine Chance oder ein Risiko für den Markt?
Der mögliche Verkauf der US-Regierung könnte zu einer kurzfristigen Korrektur führen, immerhin drängt ein großes Angebot auf den Markt. Für einige Investoren wäre dies vielleicht der Moment, um zu günstigeren Preisen nachzukaufen. Doch solche Hoffnungen sind mit Vorsicht zu genießen: Ein solches Überangebot könnte auch dazu führen, dass der Preis länger unter Druck bleibt.
Gleichzeitig bleibt fraglich, ob sich große Akteure wie MicroStrategy noch einmal in einem solchen Ausmaß am Markt beteiligen würden. Michael Saylor hat zwar mehrfach bewiesen, dass er an die Zukunft von Bitcoin glaubt, aber die finanziellen Mittel sind nicht unbegrenzt – und auch institutionelle Investoren könnten bei deutlich fallenden Kursen zurückhaltender werden.
Schiff gegen die Bitcoin-Gemeinschaft: Ein bekanntes Duell
Peter Schiffs Kommentare haben wie erwartet eine Welle von Reaktionen ausgelöst. In den sozialen Medien entbrannte eine lebhafte Debatte über den Wert von Bitcoin als langfristige Anlage. Während Schiff die Kryptowährung als spekulative Blase bezeichnet, halten seine Gegner dagegen: Sie verweisen auf die zentralen Eigenschaften von Bitcoin wie Knappheit, Dezentralität und die angebliche Immunität gegenüber Inflation.
Ein Nutzer auf X wies beispielsweise auf die klassischen Eigenschaften von Bitcoin hin: Haltbarkeit, Portabilität, Teilbarkeit, Fungibilität und Knappheit. Er fügte hinzu, dass Bitcoin als blockchain-basiertes Asset zudem unveränderlich sei – eine Eigenschaft, die vielen traditionellen Vermögenswerten fehle. Diese Argumente untermauern die These, dass Bitcoin als „hartes Geld“ langfristig eine ähnliche Rolle wie Gold spielen könnte.
Peter Schiff: Gold bleibt die erste Wahl
Für Schiff bleibt allerdings Gold das einzig wahre Wertaufbewahrungsmittel. Er sieht Bitcoin weiterhin als ein Asset, das zu stark auf kurzfristige Spekulationen und Markttrends setzt. Diese Meinung vertritt er mit Nachdruck, auch wenn der Kurs von Bitcoin in den letzten Jahren stark gestiegen ist und viele Kritiker eines Besseren belehrt hat.
Dennoch darf man die Risiken nicht ignorieren: Der mögliche Verkauf der beschlagnahmten Bitcoin durch die US-Regierung könnte kurzfristig für Volatilität sorgen. Doch die Frage bleibt, ob dies eine Kaufgelegenheit für mutige Anleger ist oder ein Vorzeichen für stärkeren Druck auf die Kryptowährung darstellt.
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