Investing.com – Das Krypto-Kreditnetzwerk Celsius musste im Rahmen der Verwerfungen am Markt für Kryptowährungen bereits vor gut einem Monat seinen Kunden mitteilen, dass Auszahlungen und Transaktionen vorübergehend nicht möglich sind.
Die Plattform hatte erhebliche Liquiditätseinbußen zu verzeichnen, nachdem der Stablecoin UST/USD zusammengebrochen war. Nun wurde gegen das Unternehmen eine Klage eingereicht, welche schwere Vorwürfe gegen die Geschäftsaktivitäten erhebt. Ein ehemaliger Investmentmanager des Celsius Networks behauptet, dass Kundengelder verwendet wurden, um die Preise für die eigenen Krypto-Token zu manipulieren. Angesichts dessen war es auch nicht möglich, eine entsprechende Risikoabsicherung vorzunehmen.
Laut Jason Stone handelt es sich um Geschäftsprozesse, die einem Schneeballsystem ähneln. Stone hatte sich zwischenzeitlich aus dem Unternehmen verabschiedet und ist inzwischen CEO und Mitgründer von KeyFi. Mit diesem Unternehmen unterhielt er Geschäftsbeziehungen zu Celsius, was der Hintergrund für die Klage ist. Denn aus seiner Sicht schuldet Celsius seinem Unternehmen Millionen von Dollar, was auf einer Vereinbarung über eine Gewinnbeteiligung beruht.
Die Geschäftsbeziehung wurde laut seiner Aussage bereits im März 2021 beendet. Zu diesem Zeitpunkt wurde ihm wohl bewusst, dass die fehlende Risikoabsicherung zu einem potenziellen Bankrott führen kann. Den daraus resultierenden Schaden für den Ruf von KeyFi wollte er nicht hinnehmen.
In der Klageschrift wird von Bruttogewinnen in Höhe von 838 Millionen Dollar gesprochen. Laut der Vereinbarung zwischen den beiden Firmen würden KeyFi 20 Prozent der Nettogewinne zustehen, wie Bloomberg berichtete.
Von Marco Oehrl
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