Investing.com – Bis zum heutigen Tag hatten die Anleger, welche an das Geschäftsmodell des Celsius Networks glaubten, die Hoffnung, dass der Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen wird. Im vergangenen Monat musste dieser eingestellt werden.
Diese Hoffnung ist mit dem heutigen Tag jedoch endgültig verflogen, denn das Unternehmen reichte bei einem US-Gericht einen Antrag auf Insolvenzschutz ein. Aus diesem geht hervor, dass die Verbindlichkeiten auf konsolidierter Basis im Bereich von eins bis zehn Milliarden Dollar liegen, während die Anzahl der Gläubiger bei mehr als 100.000 liegt.
Die noch zur Verfügung stehenden Barmittel in Höhe von 167 Millionen Dollar sollen für einen Umstrukturierungsprozess genutzt werden. Laut Aussagen der Geschäftsleitung hat die Reorganisation das Ziel, „den Wert für alle Anteilseigner zu maximieren“.
Die Kunden der Krypto-Kreditplattform hatten zwischenzeitlich Vermögenswerte von mehr als 20 Milliarden Dollar eingezahlt, denn dafür gab es teilweise bis zu 18 Prozent Zinsen. Mit dem Zusammenbruch des Kryptomarktes und dem Terra-Kollaps schmolz jedoch der Dollar-Wert der gehaltenen Krypto-Assets. Daraufhin war das Unternehmen letztlich nicht mehr in der Lage, den zunehmenden Auszahlungswünschen seiner Kunden nachzukommen.
Der Celsius CEO Alex Machinsky sagte dazu:
„Es ist die richtige Entscheidung für unsere Community und unser Unternehmen. Ich bin zuversichtlich, dass … wir dies im Nachhinein als einen wegweisenden Moment betrachten werden, an dem unser entschlossenes und zuversichtliches Handeln sowohl der Community diente als auch die Zukunft des Unternehmens stärkte.“
In den vergangenen Wochen zeigte auch die Kryptobörse FTX Interesse an einer Übernahme von Celsius. Nachdem jedoch herauskam, dass es ein Kapitalloch von 2 Milliarden Dollar gibt, endeten die Gespräche abrupt.
Von Marco Oehrl
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