Investing.com - Die Welt der Kryptowährungen ist mal wieder in Aufruhr. Nach Bitcoin hat nun auch Ethereum seinen großen Auftritt an den US-Börsen. Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Weg für Ethereum-ETFs freigemacht, und schon heute wird der Handel an der Chicago Board Options Exchange beginnen. Fünf neue ETFs werden die Bühne betreten und die Anleger in Ekstase versetzen. Doch bevor wir uns in die Euphorie stürzen, ein kurzer Blick auf das Drama im Hintergrund.
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Bitcoin, die Mutter aller Kryptowährungen, genießt bereits seit Januar das Börsenparkett. Ein Plus von 54 % seit Jahresbeginn hat so manchen Anleger ins Schwitzen gebracht – vor Freude oder Verzweiflung, das sei dahingestellt. Nun also Ethereum, der dynamische jüngere Bruder, der nicht nur eine Kryptowährung, sondern auch eine Plattform für smarte Verträge und dezentrale Anwendungen ist. Während Bitcoin gerne als digitales Gold verehrt wird, ist Ethereum die coole Allzweckwaffe im Krypto-Universum.
Doch wie immer hat die SEC ihre eigene Sicht auf die Dinge. Während Bitcoin als Rohstoff wie Gold angesehen wird, wird Ether eher als Wertpapier betrachtet. Der Grund? Das „Staking“ auf der Ethereum-Blockchain. Hier hinterlegen Marktteilnehmer Ether als Sicherheit und erhalten dafür eine Dividende. Klingt nach Aktienmarkt, oder? Um die Regulierungsbehörden zu besänftigen, haben sich die Fondsgesellschaften verpflichtet, ihre Ether-Bestände nicht fürs „Staking“ zu verwenden. Ein kleiner Preis für die große Show an den Börsen.
Die Reaktion der Märkte war wie immer launisch. Kaum war die Nachricht raus, sank der Ether-Kurs erst einmal leicht ab, um dann am Morgen wieder ins Plus zu drehen. Seit Jahresbeginn hat sich der Ether-Kurs fast genauso prächtig entwickelt wie Bitcoin, von 2291 Dollar auf aktuell 3522 Dollar. Ein Plus von 54 %.
Interessant wird es, wenn man einen Blick über den großen Teich wagt. Während die USA ihre Anleger fröhlich in die neuen ETFs investieren lässt, schaut Europa in die Röhre. Hier sind Indexfonds, die speziell in eine Kryptowährung investieren, nicht zugelassen. Investoren aus Europa können also nur neidisch zuschauen, wie ihre amerikanischen Kollegen vom Kursanstieg profitieren, ohne direkt in die Kryptowährung investieren zu müssen. Besonders institutionelle Investoren dürften sich freuen, endlich eine Möglichkeit zu haben, an der Ethereum-Rallye teilzunehmen, ohne sich die Finger an direkten Krypto-Investments zu verbrennen.
Fazit: Die neuen Ethereum-ETFs an den US-Börsen sind ein weiteres Kapitel im wilden Buch der Kryptowährungen. Die einen sehen darin die Zukunft des Finanzmarktes, die anderen nur einen weiteren Hype. Eines ist jedoch sicher: Langweilig wird es in der Welt der digitalen Währungen so schnell nicht werden. Also, Popcorn raus und zurücklehnen – die Show geht weiter.
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