Investing.com – Ripple nahm seine Geschäftstätigkeit mit der Vision auf, den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr zu revolutionieren. Damit beabsichtigte das Fintech-Unternehmen dem etablierten SWIFT-Netzwerk wichtige Marktanteile abzunehmen.
Das aktuell verwendete SWIFT-System basiert auf einer Technik aus den 1970er Jahren. Eine grenzüberschreitende Überweisung dauert nicht nur mehrere Werktage, sondern ist auch recht kostspielig. Neben den reinen Transaktionskosten fallen zudem Umrechnungsgebühren an, wenn die Konten zwischen Sender und Empfänger in unterschiedlichen Währungen geführt werden.
Ripple setzte hingegen mit seinem Ansatz auf die Blockchain-Technologie, wodurch grenzüberschreitende Zahlungen kostengünstig, mit maximaler Transparenz und innerhalb weniger Sekunden abgewickelt werden können.
Angesichts dessen entschied sich SWIFT für ein Upgrade auf den ISO 20022-Standard. Eigentlich sollte dies bereits im November vergangenen Jahres geschehen, aber im Mai 2020 stellte man fest, dass für eine erfolgreiche Migration mehr Zeit benötigt werde und verschob den Launch um ein Jahr.
Bis sich das neue System etabliert hat, kann es jedoch einige Zeit dauern, denn die US-Zentralbank gab bereits bekannt, dass das neue Protokoll erst im Jahr 2025 eingeführt werden wird. Somit dürfte Ripple bei grenzüberschreitenden Zahlungen auch weiterhin die Nase vorn haben.
Ripple selbst war an der Entwicklung von ISO 20022 maßgeblich beteiligt, denn vor gut zwei Jahren trat man als erstes Blockchain-Zahlungsunternehmen dem Standardisierungsausschuss bei. Der Kerngedanke war, dass der globale Datenaustausch erheblich erleichtert wird, wenn sämtliche Finanzsysteme die gleiche Sprache sprechen. Es ist zu vermuten, dass in der Zukunft über ISO 20022 auch ein Datenaustausch zwischen Ripple und SWIFT stattfinden kann – Transfers vom Bankensystem in die Blockchain und umgedreht.
Ripple technische Kursmarken
Für den XRP/USD geht es bei einem Kurs von 0,49098 Dollar um -1,46 Prozent bergab, während sich der Wochengewinn auf 2,13 Prozent beläuft.
Gestern konnten sowohl das 23,6 Prozent Fibo-Retracement von 0,49948 Dollar und die psychologische Marke von 0,5000 Dollar überwunden werden. Der Tagesschlusskurs befand sich jedoch unter diesem Widerstandsbereich und so fehlt es bisher an einem Signal für eine Rallye in Richtung des Hochs vom 23. September, welches sich bei 0,5569 Dollar befindet.
Solange dies der Fall ist, muss mit einer Abwärtskorrektur zur Unterstützung des 38,2 Prozent Fibo-Retracements von 0,4639 Dollar gerechnet werden. Darunter würde sich der Fokus auf das Tief vom 3. Oktober verlagern, das bei 0,4382 Dollar zu finden ist. Verstärkt wird diese Unterstützung durch das 50 Prozent Fibo-Retracement von 0,4352 Dollar.
Von Marco Oehrl
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