Investing.com - In der kommenden Woche werden die Marktteilnehmer auf den Ausgang der EZB-Sitzung am Donnerstag fokussiert sein. Es könnte sein, dass die Zentralbank ihr Programm der quantitativen Lockerung ausweiten wird, um den negativen Folgen des Brexits zu begegnen.
Ansonsten werden die Händler am Daten vom Freitag zur Geschäftstätigkeit in der Eurozone, sowie einen Report zum Geschäftsklima in Deutschland im Auge haben, die neue Indikationen für die wirtschaftliche Lage der Region nach dem beschlossenen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union liefern könnten.
Unterdessen wird das Vereinigte Königreich weiter im Rampenlicht stehen, da die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturindikatoren für die Wirtschaft auf der Insel ansteht.
In den USA werden zwei Berichte zum Immobiliensektor für die Investoren von Interesse sein, denn aus diesen Daten kann man ableiten, ob die größte Volkswirtschaft der Welt in 2016 weiteren Zinserhöhungen widerstehen kann.
Vor der anstehenden Woche hat Investing.com eine Liste der fünf wichtigsten Wirtschaftsereignisse zusammenstellt, die höchstwahrscheinlich die Märkte bewegen werden.
1. Sitzung der Europäischen Zentralbank
Die Europäische Zentralbank wird am Donnerstag um 13:45 MEZ ihre Zinsentscheidung verkünden, wobei die Aufmerksamkeit vermutlich auf die Pressekonferenz mit Bankchef Mario Draghi gerichtet sein wird, die 45 Minuten nach der Bekanntgabe der Zinssätze stattfinden wird.
Der Konsensus ist, dass die EZB die Zinssätze stehenlassen wird, während von Draghi eine weiche Linie zur Geldpolitik erwartet wird und eventuell ein Hinweis auf die Möglichkeit weiterer Konjunkturprogramme, um den konjunkturellen Schaden von Großbritanniens Entscheidung gegen eine weitere EU-Mitgliedschaft auszugleichen.
2. Eurozonen-Einkaufsmanagerindizes für Juni
In der Eurozone werden am Freitag um 10:00 MEZ vorläufige Zahlen zum produzierenden Gewerbe und der Lage im Dienstleistungssektor im Juli erscheinen, von denen eine leichte Verschlechterung erwartet wird..
Vor den Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone werden in Frankreich und in Deutschland länderspezifische Berichte um 09:00 MEZ bzw. 09:30 MEZ herauskommen.
3. ZEW-Geschäftserwartungen für Deutschland
Das ZEW wird am Dienstag um 11:00 MEZ seinen Report zu den Geschäftserwartungen in Deutschland im Juli herausgeben, von dem eine starke Verschlechterung von 19,2 auf 9,1 erwartet wird, da der Brexit-Schock die Geschäftserwartungen stark getroffen hat. Der Index des gegenwärtigen Geschäftsumfelds soll ebenfalls sinken, nämlich von 54,5 auf 52,0.
4. Britischer Einkaufsmanagerindex, Arbeitsmarkt- und Einzelhandelsdaten
Das nationale Statistikamt (ONS) wird am Dienstag um 10:30 MEZ zur Verbraucherpreisinflation im Juni berichten. Analysten rechnen mit einem Anstieg von 0,4%, nachdem die Teuerung im letzten Monat auf 0,3% gelegen hatte.
Am Mittwoch um 10:30 MEZ wird das ONS seinen jüngsten Beschäftigungsreport vorstellen. Es wird für Juni mit einem Zunahme der Bezieher von Arbeitslosengeld um 4.000 gerechnet. Die Arbeitslosenquote soll sich stabil auf 5,0% behauptet, während für die Löhne einschließlich Boni ein Anstieg von 2,3% erwartet wird.
Am Donnerstag 10:30 MEZ wird das ONS einen Report zu den Einzelhandelsumsätzen im Juni, von denen ein Rückgang von 0,6% erwartet wird. Für die Kernumsätze wird mit einer Abnahme um 0,7% gerechnet, da man annimmt, dass die britischen Verbraucher im Vorfeld als auch nach dem Ausgang des Referendums sich mit Einkäufen zurückgehalten haben.
Großbritannien wird die Wirtschaftswoche mit der Lage im produzierenden Gewerbe im Juli am Freitag um 10:30 MEZ beenden. Der Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe soll auf 49,4 sinken, nach 52,1 im Vormonat.
Die Bank von England hatte in der letzten Woche von Zinssenkungen Abstand genommen, aber angedeutet, dass sie auf ihrer nächsten Sitzung um August die Geldpolitik weiter lockern werde, wenn sie bis dahin die genaue Größe und die Art ihres Konjunkturprogramms bestimmt haben wird.
5. US-Immobilienmarktdaten
Das US-Handelsministerium wird am Dienstag um 14:30 MEZ Berichte zu den Hausbauanfängen und den Baugenehmigungen im Juni vorstellen. Es wird für den letzten Monat mit einer Zunahme der Genehmigungserteilungen von 0,6% auf 1,150 Millionen ausgegangen, während die Hausbauanfänge um 0,5% auf 1,170 Millionen angestiegen sein sollen.
Am Donnerstag wird der nationale Verband der Immobilienmakler um 16:00 MEZ seinen Daten zu den Umsätzen mit existierenden Häusern im Juni herausgeben, wobei ein Rückgang um 0,7% auf 5,47 Millionen erwartet wird.
Bleiben Sie auf dem neuesten Stand der Wirtschaft in dieser Woche und schauen Sie bei http://www.investing.com/economic-calendar/ vorbei.