Investing.com - Die Stimmung im chinesischen Service-Sektor stieg im November auf den höchsten Stand seit sieben Monaten. Vor allem der Teilindex neue Exportaufträge gewann an Fahrt, wie das Wirtschaftsmagazin Caixin am Mittwoch mitteilte.
Peking hat darauf gesetzt, dass der Dienstleistungssektor, der mehr als die Hälfte der chinesischen Wirtschaft ausmacht, die schleppende In- und Auslandsnachfrage nach Industrieprodukten aufgrund des sechszehnmonatigen Handelskriegs mit den Vereinigten Staaten teilweise ausgleicht.
Wie Caixin und Markit mitteilte, stieg der Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor um 2,4 Punkte auf 53,5 Punkte im November. Das entspricht dem schnellsten Wachstumsclip seit April. Volkswirte hatten mit 51,2 gerechnet. Indexwerte oberhalb der 50-Punkte-Schwelle signalisieren Wachstum.
Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex - Services und Industrie - legte im November auf 53,2 Punkte zu, nach 52,0 zuvor. Das ist der höchste Stand seit Februar 2018.
"Der Beschäftigungsindex sprang zurück in den positiven Bereich und reflektiert den abnehmenden Druck auf den Arbeitsmarkt", erklärte Zhengsheng Zhong, Direktor der makroökonomischen Analyse bei der CEBM Group. "Die Teilindizes Auftragseingänge und neue Exportaufträge lagen weiterhin auf relativ hohem Niveau, was Ausdruck einer kontinuierlichen Nachfragebelebung ist. Das Unternehmervertrauen war jedoch nach wie vor schwach, da der Index der zukünftigen Produktionserwartungen gegenüber Oktober gesunken ist."
"Chinas Wirtschaft hat sich im November weiter erholt, da sich sowohl die In- als auch die Auslandsnachfrage belebten. Das Geschäftsklima blieb allerdings gedämpft, was die Folge der Unsicherheit aufgrund des Handelskonflikts zwischen China und den USA widerspiegelt. Das dürfte eine Belebung des Wirtschaftswachstums bremsen", so Zhengsheng Zhong.
Die Reaktion der Märkte
Der SZSE Component weist ein Plus von 0,18 Prozent aus, während der SSE 100 um 0,01 Prozent zulegt. Für den China A50 geht es um 0,10 Prozent nach unten und der Shanghai Composite verliert 0,26 Prozent. Der CSI 300 fällt 0,12 Prozent, der ChiNext 0,02 Prozent.
Der US-Dollar im Verhältnis zum chinesischen Yuan steigt 0,12 Prozent und markierte mit 7,0726 den höchsten Stand seit 25. Oktober.
Die Zehnjahresrendite aus China verliert 1,23 Prozent auf 3,203 Prozent. Die Rendite dreißigjähriger Zinspapiere fällt indes nur um 0,25 Prozent auf 3,816 Prozent.
von Robert Zach