PEKING (dpa-AFX) - Die Anzeichen einer Abkühlung des chinesischen Immobilienmarkts verdichten sich. Nach Zahlen der nationalen Statistikbehörde vom Dienstag hat sich der Anstieg der Häuserpreise im Februar weiter verlangsamt. Im Jahresvergleich bleibt der Preisauftrieb mit zweistelligen Raten zwar hoch, die Zuwächse fallen aber spürbar niedriger aus als vor wenigen Monaten. Auch zum Vormonat legen die Immobilienpreise mittlerweile deutlich schwächer zu. Unterdessen belasteten Berichte über Zahlungsprobleme eines chinesischen Bauunternehmens die Anleihe- und Aktienkurse chinesischer Immobilienfirmen.
Den offiziellen Zahlen zufolge schwächte sich der Preisauftrieb an den regionalen Häusermärkten der großen Metropolen Peking und Shanghai weiter ab. Von Januar auf Februar legten die Preise nur noch leicht um 0,2 beziehungsweise 0,4 Prozent zu. Ähnlich schwach waren die Monatszuwächse in den Wirtschaftszentren Shenzen und Guangzhou. Der schwächere Preisauftrieb ist politisch gewollt, um ein weiteres Heißlaufen des Marktes zu verhindern. Regierung und Notenbank gehen seit einiger Zeit gegen das seit Jahren hohe Kreditwachstum vor, das den Häuserbau befeuert hat. Zugleich zeigen die zweistelligen Raten, mit denen die Häuserpreise im Jahresvergleich steigen, die immer noch hohe Dynamik am Immobilienmarkt.
Mehrere Medien berichteten derweil von Zahlungsschwierigkeiten des Immobilienentwicklers Zhejiang Xingrun Real Estate. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus Regierungskreisen erfahren haben will, kann das Unternehmen Verbindlichkeiten in Höhe von 3,5 Milliarden Yuan (rund 400 Millionen Euro) nicht bedienen. Einige Beobachter äußerten die Befürchtung, dass mit dem Immobilienmarkt die zweite große Branche auf Schwierigkeiten zusteuern könnte. Vor etwa eineinhalb Wochen war es dem Solarunternehmen Chaori nicht gelungen, Zinszahlungen auf eine Anleihe zu leisten. Es war der erste Ausfall einer Unternehmensanleihe auf dem chinesischen Festland.