von Doris Yu
Investing.com – Die private Umfrage von Caixin ergab am Montag, dass Chinas Dienstleistungssektor im Juni so langsam wie seit 14 Monaten nicht mehr gewachsen ist, da es in der Provinz Guangdong zu einer neuen Welle von Covid-19-Infektionen gekommen ist. Dies deutete darauf hin, dass die wirtschaftliche Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt sich verlangsamen könnte.
Mit 50,3 lag der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen im Juni auf dem niedrigsten Stand seit April 2020, nach 55,1 im Mai. Der viel beachtete Konjunkturindikator blieb aber über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Unterdessen sank der Caixin Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für Juni, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, auf 51,3 von 52 im Mai. Erwartet wurde ein Wert von 51,8.
Die Verlangsamung sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor deutet darauf hin, dass die Nachfrage möglicherweise ihren Höhepunkt erreicht hat und sich Chinas wirtschaftliche Erholung von Covid-19 abschwächt, sagten Analysten gegenüber Reuters.
Obwohl sich Chinas Dienstleistungssektor langsamer erholte als das verarbeitende Gewerbe, wurde er in den Vormonaten durch eine allmähliche Verbesserung des Konsums beflügelt.
Ein Ausbruch von Covid-19 in der Provinz Guangdong seit Ende Mai und die daraufhin erlassenen Eindämmungsmaßnahmen beeinträchtigten jedoch Konsum und Geschäftsleben.
Obwohl die Regierung sofortige Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Ausbruchs ergriff, belegt die Caixin-Umfrage, dass die Dienstleister für das kommende Jahr so pessimistisch sind wie seit neun Monaten nicht mehr.
"Die verarbeitende Industrie hat sich nach der Epidemie wieder normalisiert, während die Dienstleistungsbranche immer noch empfindlich auf regionale Ausbrüche reagiert", sagte Wang Zhe, Senior-Ökonom der Caixin Insight Group, gegenüber Reuters. "Außerdem werden sich die Basiseffekte aus dem vergangenen Jahr in der zweiten Jahreshälfte weiter abschwächen. Der Inflationsdruck, der mit der wirtschaftlichen Verlangsamung einhergeht, stellt weiterhin eine ernsthafte Herausforderung dar."