Investing.com - Wie erwartet ist das verarbeitende Gewerbe in China im Juni geschrumpft. Das zeigen aktuelle Daten von heute. Die jüngsten Konjunkturmaßnahmen scheinen also kaum zu greifen und auch die wirtschaftlichen Aussichten für das Reich der Mitte in diesem Jahr haben sich deutlich eingetrübt.
Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe lag im Juni bei 49,0, wie aus Daten des Nationalen Statistikamtes hervorgeht. Der Wert entsprach den Erwartungen und lag leicht über dem Vormonatswert von 48,8.
Ein Wert unter 50 deutet auf eine wirtschaftliche Kontraktion hin. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist nun schon den dritten Monat in Folge rückläufig.
Bisher, so scheint es, haben die Konjunkturmaßnahmen der Führung in Peking wenig bis gar nichts gebracht. Und auch die Zinssenkungen der People’s Bank of China im Juni haben bisher keine positiven Impulse gezeigt.
Doch das riesige verarbeitende Gewerbe des Landes, das als Indikator für die Gesamtwirtschaft gilt, hat angesichts der sich verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen mit einer schwachen Nachfrage im In- und Ausland zu kämpfen.
Der Sektor hat sich bisher kaum von der drei Jahre währenden Coronapandemie erholen können, selbst nachdem China Anfang des Jahres die meisten seiner drakonischen Coronamaßnahmen gelockert hatte.
Da die Produktionstätigkeit im 2. Quartal in allen drei Monaten geschrumpft ist, haben die Daten vom Freitag die jüngsten Äußerungen von Ministerpräsident Li Qiang, wonach sich das chinesische Wirtschaftswachstum im Juni-Quartal beschleunigen wird, weitgehend untergraben.
Chinas nicht verarbeitendes Gewerbe wuchs im Juni ebenfalls weniger als erwartet, der Einkaufsmanagerindex lag mit 53,2 unter den Erwartungen von 53,7 und dem Mai-Wert von 54,5.
Mehrere wichtige Triebkräfte der chinesischen Wirtschaft, insbesondere der Konsum, das verarbeitende Gewerbe und der Immobiliensektor, haben sich in diesem Jahr trotz der konsequenten Konjunkturmaßnahmen Pekings nur schwer erholen können. Das Land erlebt in diesem Jahr eine stetige Deflation inmitten schwacher Ausgaben.
Auch die privaten Kapitalinvestitionen im Land sind angesichts der Zweifel an den wirtschaftlichen Aussichten Chinas in diesem Jahr sowie der anhaltenden Befürchtungen über erneute Corona-bedingte Einschränkungen zurückgegangen.
Es wird allgemein erwartet, dass die Maßnahmen der USA, die China den Zugang zu wichtigen Chiptechnologien verwehren, die Wirtschaft ebenfalls belasten werden.