Von Doris Yu
Investing.com - Chinas Industrieaktivitäten sind im Juni weiter gewachsen, allerdings in einem langsameren Tempo und fielen auf ein Viermonatstief. Die Hersteller hatten mit neuen Herausforderungen zu kämpfen, wie z.B. höheren Rohstoffkosten und dem jüngsten COVID-19-Ausbruch in der Provinz Guangdong.
Chinas Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) belief sich im Juni auf 50,9, wie das National Bureau of Statistics (NBS) im Laufe des Tages mitteilte. Der Wert war etwas höher als die von Analysten erwarteten 50,8, aber niedriger als der Mai-Wert (51). Der PMI für das nicht-verarbeitende Gewerbe sank von 55,2 auf 53,5.
Beide Indikatoren bleiben weiterhin oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Die Daten deuteten auch darauf hin, dass Chinas wirtschaftliche Erholung sich stabilisiert und zwischen den Sektoren ausgewogener ist, nachdem die Wirtschaft im Zuge der Erholung nach COVID-19 schnell gewachsen war. Die chinesischen Entscheidungsträger zeigten sich optimistisch bezüglich der Wirtschaft und sagten Anfang der Woche, dass sie trotz globaler und inländischer Risiken mehr Stabilität und Stärke zeigt.
Dennoch sehen sich die chinesischen Hersteller immer noch mit Herausforderungen konfrontiert, darunter gestiegene Rohstoffkosten und Engpässe in der globalen Lieferkette. Unterdessen hat ein kürzlicher COVID-19-Ausbruch in Guangdong, einer wichtigen Exportprovinz, die Verschiffungen gestört.
Faktoren wie ein Mangel an Halbleitern, eine unzureichende Versorgung mit Kohle, ein Energieengpass und die Wartung von Anlagen trugen zur Verlangsamung der Produktion bei, sagte der leitende NBS-Statistiker Zhao Qinghe gegenüber Reuters.
Die Fabrikproduktion expandierte zwar weiter, aber in einem langsameren Tempo, und die Stimmung auf dem Arbeitsmarkt hat sich verbessert, hieß es in einer Erklärung des NBS. Der Dienstleistungssektor war von den "Auswirkungen der regionalen Pandemieausbrüche" betroffen. Der Luftverkehr, das Hotel- und Gaststättengewerbe seien im Juni geschrumpft, so das NBS weiter.
Trotz einer sich weltweit beschleunigenden Impfkampagne und Nachfragebelebung dürften die Konjunkturmaßnahmen, die China während der COVID-19 ergriffen hat, die Inflation anheizen und Chinas Fertigungssektor belasten.
Chinas Regulierungsbehörden kündigten jedoch an, Maßnahmen zu ergreifen, um einen unangemessenen Anstieg der Rohstoffpreise einzudämmen.
Investoren warten nun auf die vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobenen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor.