Investing.com - Trotz trüber Aussichten aus den offiziellen Daten überraschte Chinas verarbeitendes Gewerbe im Juni positiv. Der private Einkaufsmanagerindex (PMI), erhoben von Caixin, deutet auf eine bemerkenswerte Stärke in einigen Sektoren der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin.
Der Caixin Manufacturing PMI stieg im Juni auf 51,8 Punkte und übertraf damit sowohl die Prognosen von 51,5 als auch den Vormonatswert von 51,7. Die Stimmung ist damit so gut wie seit drei Jahren nicht.
Die Zahlen werfen ein anderes Licht auf die wirtschaftliche Lage als die offiziellen PMI-Daten, die am Sonntag veröffentlicht wurden und ein weiteres Schrumpfen der Industrie anzeigten. Ein Indexwert unter 50 signalisiert dabei eine Kontraktion.
Die Diskrepanz zwischen den Caixin-Daten und den offiziellen Zahlen ist kein Zufall. Während die Regierungsumfrage überwiegend größere, staatliche Unternehmen im Norden Chinas umfasst, konzentriert sich die Caixin-Umfrage auf kleinere, private Unternehmen in Südchina. Diese Differenzierung führt zu unterschiedlichen Ergebnissen, die von Investoren genutzt werden, um ein ganzheitlicheres Bild der chinesischen Wirtschaft zu erhalten.
Die jüngsten Caixin-Daten deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach chinesischen Produkten sowohl im Inland als auch im Ausland gestiegen ist. Das lässt hoffen, dass die Industrie widerstandsfähiger ist als erwartet. Dennoch bleibt Vorsicht geboten. Hersteller blicken weiterhin mit Skepsis auf die kommenden Monate und sehen sich großen Herausforderungen gegenüber.
"Der Caixin Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist seit acht Monaten in Folge im Expansionsbereich. Dennoch bleiben das mangelnde Marktvertrauen und die tatsächliche Nachfrage die größten Herausforderungen", erklärt Wang Zhe, Senior Economist bei der Caixin Insight Group.