von Robert Zach
Investing.com - Die Stimmung unter den Einkaufsmanagern in Deutschland hat sich mit der Coronavirus-Krise eingetrübt. Der entsprechende IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sank im März auf 45,4 Punkte nach 48,0 im Februar. Ökonomen hatten mit 45,5 gerechnet.
Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit, sagte aber, dass "man in der gegenwärtigen Situation den Hauptindex nicht überbewerten" sollte. Grund dafür seien die Lieferzeiten, die sich derzeit massiv verlängern würden. Dies stütze den "Hauptindex kräftig", erklärte er. Der rapide Anstieg des Index der Lieferzeiten sei eine Folge der massiven Unterbrechungen der Lieferketten im Zuge der Coronavirus-Pandemie.
Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die deutsche Industrie lassen sich eher bei einem Blick auf die Subkomponenten Industrieproduktion und Neuaufträge ablesen, die massive Rückgänge verzeichneten. Die Produktion ging sogar so stark zurück wie seit elf Jahren nicht mehr - und es sei durchaus noch Spielraum nach unten vorhanden, bevor die Zahlen wieder steigen, wie Phil Smith schrieb. "Die meisten Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sowie Werksschließungen wurden nämlich entweder während oder nach der Erfassung der Umfragedaten erlassen (12. bis 24. März)", erklärte er.
Der Geschäftsausblick stürzte auf ein Rekordtief ab, wie Markit mitteilte, auch weil die Beschäftigung mit zweitstärksten Rate seit über zehn Jahren schrumpfte.
Die Reaktion der Märkte
Der Dax verliert zum Start in das zweite Quartal mehr als 300 Punkte auf 9.624 Zähler und der MDax weist mit 20.516 Punkten ein Minus von 2,49 Prozent aus. Für den Euro Stoxx 50 geht es um 3,31 Prozent nach unten und der SMI sinkt um 2,03 Prozent.
Der Euro zum US-Dollar büßt 0,81 Prozent ein auf 1,0939 Dollar, während der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegen sechs Währungen vergleicht, um 0,65 Prozent zulegt.
Der Goldpreis kann moderat von der zunehmenden Risikoaversion profitierten und verteuert sich um 8,50 Dollar auf 1.605 Dollar je Feinunze.
Die richtungsweisende Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen verliert 4 Basispunkte auf -0,502 Prozent.
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