NÜRNBERG (dpa-AFX) - Nach den jüngsten Spionagefällen hat der IT-Sicherheitsexperte Dieter Kempf allen Bürgern zur konsequenten Verschlüsselung ihrer Daten geraten. "Wir könnten schon viel dafür tun, dass unsere Daten sicher sind", sagte Kempf am Freitag in Nürnberg. Allerdings seien nur wenige Menschen bereit, dafür Kosten und Komforteinbußen in Kauf zu nehmen. Zumindest bei Emails sei eine Verschlüsselung aber relativ einfach. Kempf ist sowohl Vorstandschef des Nürnberger IT-Dienstleisters Datev als auch Präsident des IT-Branchenverbands Bitkom.
Er verstehe das "flaue Gefühl" vieler Menschen, die jetzt unsicher seien, wo und von wem ihre Daten gesammelt werden. "Das Problem sind vor allem vernetzte Systeme: Alles, was sich in einem solchen Netz abspielt, ist so sicher wie das schwächste Glied in der Kette." Dies gelte auch für E-Government-Projekte wie die elektronische Steuererklärung, an der die Datev ebenfalls intensiv arbeitet.
Die fränkische IT-Genossenschaft ist mit Schwung in das Jahr gestartet: Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,4 Prozent auf 423,7 Millionen Euro. "Wir profitieren von der hohen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, zudem haben wir auch kleine Marktgewinne", erläuterte Kempf. Das Softwarehaus erstellt IT-Programme für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte und ist einer der führenden Softwareanbieter für Lohn- und Gehaltsabrechnungen.br