DAVOS (dpa-AFX) - Mit einer neuen Initiative zum Abbau von Handelshemmnissen wollen zahlreiche Wirtschaftsmächte den Kampf gegen den Klimawandel voranbringen. Sie kündigten am Freitag am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos an, sich für den freien Austausch von Umweltprodukten wie etwa Anlagen zur Müllbeseitigung oder zur Wasseraufbereitung einzusetzen. Getragen wird die Initiative unter anderem von der Europäischen Union, den USA, China und Japan. Sie stehen nach eigenen Angaben für 86 Prozent des Welthandels der grünen Wirtschaft.
'Der Abbau von Zöllen auf Produkte, die wir alle für den Umweltschutz und gegen den Klimawandel benötigen, ist nach unserer Auffassung der beste Beitrag der WTO und ihrer Mitglieder, um unseren Planeten zu schützen', heißt es in der Erklärung. Grundlage ist ein Vorstoß der Organisation der Pazifik-Anrainerstaaten Apec, bis Ende kommenden Jahres die Zölle auf 54 verschiedene Kategorien von Umweltprodukten senken zu wollen. Dazu zählt etwa der gesamte Bereich der erneuerbaren Energien.
Zum Zeitplan der neuen globalen Initiative machten die Handelspolitiker keine konkreten Angaben. Der US-Handelsbeauftragte Michael Froman äußerte aber die Hoffnung, dass bis zum Ende der Amtszeit von Präsident Barack Obama Anfang 2017 ein Abkommen steht. 'Der Abbau von Handelsschranken wird Innovationen antreiben', sagte EU-Handelskommissar Karel de Gucht.
Erst im vergangenen Dezember hatten sich die 160 Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) in Bali auf ein bahnbrechendes Abkommen zur Liberalisierung des Welthandels geeinigt. Das sogenannte Bali-Paket sieht Handelserleichterungen sowie Hilfen für Entwicklungsländer vor./enl/kja/fbr