WIESBADEN (dpa-AFX) - In Deutschland sind die Verbraucherpreise im Juni wieder etwas stärker gestiegen. Mit 1,0 Prozent lag die Inflationsrate 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts vom Freitag hervorgeht. Eine vorläufige Schätzung von Ende Juni wurde damit bestätigt. Im längeren Vergleich bleibt die Teuerung aber ungewöhnlich schwach. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent.
Die Energiepreise dämpfen das Preisniveau immer noch, der Einfluss hat in den vergangenen Monaten aber nachgelassen. Im Juni lagen die Preise für Energieträger 0,3 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor. Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln ist mittlerweile zum Stillstand gekommen, auch das bremst die Gesamtteuerung. Demgegenüber verteuerten sich Dienstleistungen im Juni mit 1,6 Prozent überdurchschnittlich. Ein wichtiger Grund seien höhere Mieten, die allein 20 Prozent der Konsumausgaben ausmachten, erklärten die Statistiker.
Die nach europäischer Methode (HVPI) errechnete Inflation lag im Juni wie nach nationaler Rechnung bei 1,0 Prozent. Im Monatsvergleich stieg der Index um 0,4 Prozent. Auch hier wurden vorläufige Angaben bestätigt. Der HVPI ist für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ausschlaggebend, die für den gesamten Euroraum eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent anstrebt.