von Robert Zach
Investing.com - Hongkongs Wirtschaft schrumpfte in den ersten drei Monaten des Jahres um 5,3 Prozent und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Datenaufzeichnung im Jahr 1974. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten mit -6,7 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 8,9 Prozent zurück, wie die Statistikbehörde von Hongkong am Montag mitteilte.
Durch den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie ist der Tourismus in Hongkong noch tiefer in die Krise gestürzt. Gleichzeitig verlangsamten sich die Handelsströme und die Kontaktsperren belasteten die Inlandsausgaben.
"Dies ist womöglich noch nicht das Ende der wirtschaftlichen Talfahrt", sagte Iris Pang, Chefanalystin für die Region China bei der ING Bank. "Obwohl die Covid-19-Fälle in Hongkong allmählich abnehmen, kehrt die Pro-Demokratie-Protestbewegung zurück und die Handelsspannungen nehmen wieder zu", fügte sie hinzu.
Eine längere Rezession in dem Stadtstaat sei daher nicht ausgeschlossen. "Wir erwarten für das Gesamtjahr 2020 einen BIP-Rückgang um 4,1%".
Der Hang-Seng-Index schloss mit einem Minus von 4,18 Prozent auf 23.613,80 Punkten. Es war der tiefste Schlusskurs seit 6. April 2020.