Frankfurt, 04. Okt (Reuters) - Die aus Investorensicht steigende Wahrscheinlichkeit einer griechischen Staatspleite hat den Euro am Dienstag weiter belastet. Die Gemeinschaftswährung notierte wie schon im späten Vortagesgeschäft knapp unter 1,32 Dollar und damit auf dem tiefsten Stand seit Januar. Im Gegenzug stieg die Nachfrage nach den als sicher geltenden Bundesanleihen. Die zehnjährigen Papiere stiegen um 90 Ticks auf 104,84 Zähler. "Wie die ersten Meldungen vom Finanzministertreffen der Euroland-Staaten signalisieren, steigt die Gefahr eines Defaults Griechenlands eher noch an, statt dass es zu einer Lösung kommt", hieß es in einem Kommentar der HSH Nordbank. "Die Sorgen, dass es in Europa zu einer Rezession und unter Umständen sogar zu einer neuen Bankenkrise kommt, die auch die USA mitreißen könnte, nehmen derzeit folglich zu."
Vom Treffen der Finanzminister verlautete bislang, dass die Auszahlung der nächsten Hilfstranche an Griechenland wohl auf November verschoben wird. Außerdem werde eine stärkere Beteiligung der Banken am zweiten Rettungspaket erwogen. "Der Euro auf jeden Fall leidet darunter, dass immer offensichtlicher wird, dass die europäischen Politiker sich kaum noch zu helfen wissen", hieß es in einem Kommentar der Commerzbank.
(Reporter: Kirsti Knolle, redigiert von Patricia Gugau)