Von Scott Kanowsky
Investing.com -- Die Inflation in der Eurozone hat im Oktober erneut ein neues Rekordhoch erreicht, wie aus einer Schnellschätzung des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht. Ausschlaggebend dafür waren die weiterhin stark steigenden Energiekosten.
Die jährliche Inflationsrate im Währungsraum stieg im Oktober sprunghaft um 10,7 %, nach 9,9 % im Vormonat. Volkswirte hatten mit 10,2 % gerechnet.
Die Energiepreise stiegen im Vorjahresvergleich um 41,9 %. Schuld daran sind die anhaltenden Spannungen im Zusammenhang mit den wichtigen russischen Gaslieferungen nach Europa nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Auch die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabakwaren erhöhten sich um 13,1 %.
Die Kerninflation, die volatile Posten wie Energie und Lebensmittel herausrechnet, stieg von 4,8% auf 5,0% und lag ebenfalls über den Schätzungen.
Volkswirte erwarten, dass die Eurozone in diesem Jahr in eine Rezession abrutschen wird, und auch die Unternehmen zeigen sich in Bezug auf die Aussichten zunehmend pessimistisch.
Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich im dritten Quartal unerwartet stark verlangsamt, wie aus den ebenfalls am Montag veröffentlichten Daten von Eurostat hervorgeht. Das saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg im Vergleich zum vorangegangenen Dreimonatszeitraum um 0,2 %, nach 0,8 % im zweiten Quartal. Erwartet wurde hier ein Wachstumsclip von 1,0 %.