FRANKFURT (dpa-AFX) - Geld- und Kreditdaten aus dem Euroraum lassen nach wie vor nicht auf eine konjunkturelle Belebung schließen. Nach Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Mittwoch hat sich das Wachstum der Geldmenge im Dezember spürbar verlangsamt. Mit einer Jahresrate von 1,0 Prozent wuchs das breite Aggregat M3 so schwach wie seit September 2010 nicht mehr. Bankvolkswirte hatten indes eine Beschleunigung auf 1,7 Prozent erwartet.
Auch im gleitenden Dreimonatsschnitt zeigt die Entwicklung nach unten. Von Oktober bis Dezember stieg M3 um 1,3 Prozent, nach 1,6 Prozent im vorangegangenen Zeitraum. Auch hier wurden die Markterwartungen verfehlt. Das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1, die gemeinhin als verlaufender Konjunkturindikator gilt, verlangsamte sich ebenfalls deutlich von 6,5 auf 5,8 Prozent.
Dazu passend bleibt die Kreditvergabe der Banken an Haushalte und Unternehmen ungewöhnlich schwach. Sie lag im Dezember 2,3 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor. Der Negativrekord vom Vormonat wurde damit eingestellt. Auch im Monatsvergleich waren die Ausleihungen weiter rückläufig.
Die EZB sieht die schwache Kreditvergabe insbesondere in Südeuropa als eines der größten Wachstumshemmnisse für den Währungsraum an. Zudem wird die Durchführung einer einheitlichen Geldpolitik erschwert, weil geldpolitische Impulse allenfalls begrenzt an Verbraucher und Unternehmen weitergereicht werden./bgf/jkr