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Faltlhauser widerspricht Anklage im BayernLB-Prozess

Veröffentlicht am 18.03.2014, 13:11

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die ehemaligen Top-Manager der BayernLB sind nach Aussage des früheren bayerischen Finanzministers Kurt Faltlhauser (CSU) beim verhängnisvollen Kauf der Hypo Alpe Adria nicht durch demütigende Bemerkungen aus dem Kontrollgremium unter Druck gesetzt worden. Er habe nie die Frage gestellt, ob die Manager zu blöd seien, eine Bank zu kaufen, sagte Faltlhauser am Dienstag als Zeuge im Prozess vor dem Landgericht München. Damit widersprach er der Staatsanwaltschaft, die Faltlhauser in der Anklage mit diesem Satz zitiert. Sie sieht darin ein Motiv der Angeklagten, beim Kauf der HGAA im Jahr 2007 trotz Risiken vorgeprescht zu sein und viel zu viel für die Bank gezahlt zu haben.

Faltlhauser soll den Satz kurz vor dem Kauf der HGAA aus Wut über das Scheitern einer anderen Übernahme gesagt haben. Vor Gericht räumte er ein, dass es damals zu einem 'emotionalen Ausbruch' gekommen sei, bei dem er sich kritisch über das Vorgehen des Vorstandes geäußert habe. Blödheit will er ihnen aber nicht vorgeworfen haben. 'Das habe ich mit Sicherheit nie so gesagt.' Das Zitat sei eine polemische Wiedergabe der Situation.

Als bayerischer Finanzminister war Faltlhauser automatisch auch Mitglied des Kontrollgremiums der Landesbank und hatte den Kauf der Hypo Alpe Adria mit abgesegnet. Im Gegensatz zu den damaligen Vorständen wurden er und die anderen Kontrolleure der Bank aber nicht von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Die Ankläger gehen davon aus, dass die Verwaltungsräte damals von den Vorständen über die Risiken der HGAA getäuscht wurden - deshalb hätten sie sich nicht selbst strafbar gemacht.

Faltlhauser selbst fühlte sich nach eigenen Worten aber gar nicht von den angeklagten Vorständen hinters Licht geführt. 'Ich wurde de facto nicht getäuscht', sagte er. Die damalige Führungsriege sei fachlich eine der besten in der Geschichte der BayernLB gewesen. 'Eine extrem gute Mannschaft', lobte Faltlhauser die Angeklagten.

Die sechs Männer hatten die Vorwürfe vor Gericht zurückgewiesen und betont, sie hätten sich große Chancen von dem Kauf der Hypo Alpe Adria versprochen. Auch Faltlhauser gab als Kontrolleur der Bank seinen Segen für die Übernahme, weil sie ihm zur Erweiterung der BayernLB nach Osteuropa sinnvoll erschien. Auch an dem Preis von gut 1,6 Milliarden Euro für die knappe Mehrheit der Anteile hatte er keine Zweifel. Damals habe es einen Ansturm auf Banken gegeben, die in der Region aktiv waren. 'Das war ein Run.'/dwi/DP/fbr

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