💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Fed-Protokoll zeigt Differenzen über neue geldpolitische Strategie

Veröffentlicht am 07.10.2020, 21:49
Aktualisiert 07.10.2020, 21:54
© Reuters.

Washington, 07. Okt (Reuters) - Der Strategiewechsel der US-Notenbank Fed hat zu Differenzen unter ihren Währungshütern geführt. Auf ihrer jüngsten Zinssitzung zeigten sich die Notenbanker gespalten, wie in der Praxis die neuen Prinzipien anzuwenden seien, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen des Treffens Mitte September hervorgeht. Die meisten Teilnehmer hätten es zwar unterstützt, mehr datenabhängige Aussagen zum Zinsausblick zu geben. Einige Teilnehmer zielten hingegen auf ein starkes Versprechen der Fed ab, die Inflation über die Zwei-Prozent-Marke zu hieven. Andere wiederum waren der Ansicht, dass ein solches Versprechen der Wirtschaft aktuell wenig helfen würde.

Der im August beschlossene Strategiewechsel sieht vor, dass für die Notenbank künftig der in der Corona-Krise arg gebeutelte Arbeitsmarkt oberste Priorität hat. Zugleich erlaubt er mehr Spielraum beim Ansteuern des Inflationsziels von zwei Prozent. Die Fed könnte dabei die Teuerungsrate für einen längeren Zeitraum über dem angepeilten Idealwert halten, wenn diese zuvor geraume Zeit darunter geblieben ist.

Einige Sitzungsteilnehmer plädierten dafür, bei künftigen Zinssitzungen mehr zu den Plänen bei den laufenden Anleihenkaufprogrammen zu sagen. Aktuell erwirbt die Fed Titel im monatlichen Volumen von 120 Milliarden Dollar.

Die Währungshüter beschäftigten sich zudem mit den Unsicherheiten, die derzeit die Erholung der US-Wirtschaft belasten. Die meisten äußerten sich besorgt, dass die haushaltspolitische Unterstützung der Regierung womöglich nicht angemessen sei, um die Probleme anzugehen. Fed-Chef Jerome Powell warnte erst am Dienstag, dass die Wirtschaft noch längst nicht über den Berg sei. Sie könne in eine Abwärtsspirale geraten, falls das Virus nicht effektiv eingedämmt werde, sagte er. Unternehmen und Haushalte benötigten mehr Unterstützung. Erholung am US-Arbeitsmarkt hatte sich zuletzt überraschend deutlich verlangsamt. Nach der Corona-bedingten Entlassungswelle im Frühjahr schufen die Unternehmen im September außerhalb der Landwirtschaft 661.000 Stellen. Volkswirte hatten dagegen mit 850.000 gerechnet. Die Arbeitslosenquote lag im September bei 7,9 Prozent.

AUSSICHTEN AUF NEUES CORONA-HILFSPAKET EINGETRÜBT

Die USA sind mit 7,53 Millionen bestätigten Fällen und mehr als 210.000 Toten das am schwersten von der Corona-Krise betroffene Land. Die Wirtschaft war im zweiten Quartal wegen der Beschränkungen infolge der Pandemie um 9,5 Prozent geschrumpft. Angesichts des historischen Konjunktureinbruchs hatte die Fed im September in Aussicht gestellt, an ihrer Tiefzinspolitik noch lange festzuhalten. Den Leitzins beließen die Währungshüter in einer Spanne zwischen null und 0,25 Prozent. Aussichten auf neue Corona-Hilfen der US-Regierung haben sich inzwischen wieder deutlich verschlechtert. Der Stabschef des Präsidialamts, Mark Meadows, sieht derzeit nur geringe Chancen für eine Einigung mit den Demokraten, wie er dem Fernsehsender Fox News sagte. Zuvor hatte Präsident Donald Trump bereits die Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket bis nach der Wahl am 3. November verschoben. Sein demokratischer Herausforderer Joe Biden kritisierte dies. Es seien mehr Hilfen nötig, um den Millionen zu helfen, die während der Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren haben. den Fed-Beschlüssen auf der September-Sitzung gab es zwei abweichende Stimmen. Der Präsident des Ablegers von Dallas, Robert Kaplan, war der Auffassung, dass diese den Handlungsspielraum der Notenbank unnötig einschränkten. Der Chef der Zweigstelle von Minneapolis, Neel Kashkari, plädierte dagegen für noch höhere Hürden für künftige Zinsanhebungen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.