LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - In Großbritannien hat sich die Inflation zu Beginn des Jahres trotz der extrem expansiven Geldpolitik der Notenbank weiter abgeschwächt und das niedrigste Niveau seit über vier Jahren erreicht. Im Januar seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 1,9 Prozent gestiegen, nach 2,0 Prozent im Vormonat, teilte die Statistikbehörde ONS am Dienstag in London mit. Der Preisauftrieb auf Verbraucherebene war damit so schwach wie seit November 2009 nicht mehr. Das Inflationsziel der Notenbank von 2,0 Prozent wird damit überraschend unterlaufen. Volkswirte hatten eine unveränderte Jahresrate von 2,0 Prozent erwartet.
In den vergangenen Monaten war die Inflation in Großbritannien zum Teil kräftig gesunken. Vor gut zwei Jahren hatte die Teuerungsrate noch bei über fünf Prozent gelegen. Die Inflation geht zurück, obwohl die britische Notenbank die Geldschleusen weit geöffnet hält. Die Bank of England hatte in großem Umfang britische Staatsanleihen gekauft. Außerdem liegt der Leitzins seit Jahren auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent und soll dort vorerst auch bleiben.
Im Vergleich zum Vormonat gingen die Preise im Januar laut der Statistikbehörde stärker als erwartet zurück. Hier meldeten die Statistiker ein Minus von 0,6 Prozent. Volkswirte hatten nur einen Preisrückgang zum Vormonat um 0,5 Prozent erwartet.