von Robert Zach
Investing.com - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie verschlechtert, teilte das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Freitag mit.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im April auf ein Rekordtief von 74,3, nach 85,9 zuvor. Der Index der aktuellen Einschätzung fiel von 92,9 auf 79,5. Die Erwartungskomponente sank von 79,5 auf 69,4.
In dem Bericht stellte Clemens Fuest, Präsident des Ifo, fest, dass die deutschen Unternehmen "noch nie so pessimistisch für die kommenden Monate waren". "Die Coronavirus-Krise trifft die deutsche Wirtschaft mit voller Wucht", sagte er.
"Der April-Datensatz stellt wahrscheinlich den Tiefpunkt dar, weil die Regierung in dieser Woche erste Lockerungen der Coronavirus-Restriktionen auf den Weg gebracht hat, wenn auch nur zögerlich", erklärte Capital Economics in einer Notiz. "Die Index-Erholung beginnt jedoch von einem sehr niedrigen Niveau aus, und wir rechnen daher nach wie vor mit einem Einbruch des BIP um 12 Prozent im zweiten Quartal und um 8 Prozent im Gesamtjahr".
Der vom Münchner ifo-Institut für Wirtschaftsforschung e.V. erhobene Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Beim Ifo-Index werden monatlich mehr als 7.000 Unternehmen aus Handel, Bau- und Industrie zu ihrer Einschätzung der konjunkturellen Lage befragt. Steigt der Indexwert, dann gilt dies als Hinweis auf eine Besserung der wirtschaftlichen Lage und damit steigendem Wirtschaftswachstum. Fällt er dagegen, so gilt dies als Indiz für eine sich abschwächende Konjunktur.
Der Dax wird zur Stunde mit 10.444 Punkten gut 0,75 Prozent tiefer gehandelt. Der VDAX-New, das Volatilitätsbarometer für das deutsche Aktienbarometer Dax, sinkt um 1 Prozent auf 41,53 Indexpunkte. Für den MDax, der mittelgroße deutsche Unternehmen umfasst, geht es um 0,51 Prozent nach unten.