NEW YORK (dpa-AFX) - Der Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze hätte schon viel früher auffliegen können. Bereits im Herbst 2007 mutmaßte die US-Notenbank Fed, dass die Werte nicht stimmig waren. Sie sei durch Marktbeobachtungen stutzig geworden, erklärte die New York Fed. In einem Telefonat mit einer Notenbankerin räumte ein Mitarbeiter der Barclays Bank später sogar Manipulationen ein.
Die New York Fed veröffentlichte am Freitag zahlreiche Dokumente aus der Zeit der hochkochenden Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008, darunter Telefonprotokolle und E-Mails. Damit reagierten die Notenbanker auf die Anfrage eines Kongressausschuss-Vorsitzenden.
Die Dokumente sind auch deshalb brisant, weil der heutige US-Finanzminister Timothy Geithner damals der Vorsitzende der New York Fed war. Nachdem die Probleme mit dem Libor ab Mitte 2008 offenkundig wurden, unterbreitete Geithner dem britischen Notenbank-Chef Mervyn King Verbesserungsvorschläge. Unklar blieb, wie die britische Seite damit umging.
Der Libor wird täglich in London aus den Meldungen von 18 Banken ermittelt und stellt den durchschnittlichen Zinssatz dar, zu dem sich die Institute untereinander Geld leihen. Der Wert ist bedeutend, weil er als Berechnungsgrundlage für viele Kredite in der Realwirtschaft verwendet wird.
Weil sie falsche Zinssätze gemeldet hatte, musste Barclays jüngst 290 Millionen Pfund zahlen(370 Mio Euro). Dadurch kam der ganze Skandal an die Öffentlichkeit. Weitere Finanzhäuser - darunter die Deutsche Bank - stehen im Visier der Ermittler. Mutmaßlich Geschädigte haben zudem Schadenersatz-Klagen eingereicht./das/DP/he
Die New York Fed veröffentlichte am Freitag zahlreiche Dokumente aus der Zeit der hochkochenden Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008, darunter Telefonprotokolle und E-Mails. Damit reagierten die Notenbanker auf die Anfrage eines Kongressausschuss-Vorsitzenden.
Die Dokumente sind auch deshalb brisant, weil der heutige US-Finanzminister Timothy Geithner damals der Vorsitzende der New York Fed war. Nachdem die Probleme mit dem Libor ab Mitte 2008 offenkundig wurden, unterbreitete Geithner dem britischen Notenbank-Chef Mervyn King Verbesserungsvorschläge. Unklar blieb, wie die britische Seite damit umging.
Der Libor wird täglich in London aus den Meldungen von 18 Banken ermittelt und stellt den durchschnittlichen Zinssatz dar, zu dem sich die Institute untereinander Geld leihen. Der Wert ist bedeutend, weil er als Berechnungsgrundlage für viele Kredite in der Realwirtschaft verwendet wird.
Weil sie falsche Zinssätze gemeldet hatte, musste Barclays jüngst 290 Millionen Pfund zahlen(370 Mio Euro). Dadurch kam der ganze Skandal an die Öffentlichkeit. Weitere Finanzhäuser - darunter die Deutsche Bank