PARIS (dpa-AFX) - Der Markt der für die Energiewende benötigten kritischen Mineralien hat sich nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) binnen fünf Jahren verdoppelt. 2022 habe der Markt für Mineralien wie Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer ein Volumen von 320 Milliarden Dollar erreicht und werde weiterhin schnell wachsen, teilte die IEA am Dienstag in Paris mit. Dadurch rücke er zunehmend in den Mittelpunkt der globalen Bergbauindustrie.
Als Reaktion darauf stiegen Investitionen in die Erschließung kritischer Mineralien im vergangenen Jahr um 30 Prozent, nachdem sie 2021 bereits um 20 Prozent zugenommen hatten. Unter den verschiedenen Mineralien verzeichnete Lithium mit einem Anstieg um 50 Prozent den stärksten Anstieg der Investitionen, gefolgt von Kupfer und Nickel, so die IEA. Der starke Anstieg der Investitionen unterstütze die Erschwinglichkeit und das Tempo der Energiewende, die stark von der Verfügbarkeit kritischer Mineralien abhängt.
"Es muss noch viel mehr getan werden, um sicherzustellen, dass die Lieferketten für kritische Mineralien sicher und nachhaltig sind", sagte IEA-Direktor Fatih Birol. Das Wachstum des Marktes sei aber ermutigend, denn dies sei von entscheidender Bedeutung für das Erreichen weltweiter Energie- und Klimaziele.
Wenn alle weltweit geplanten Projekte für kritische Mineralien realisiert werden, könnte das Angebot ausreichen, um angekündigte nationale Klimazusagen zu erfüllen, so die Analyse der IEA. Das Risiko von Projektverzögerungen und technologiebedingten Engpässen lasse jedoch wenig Raum für Selbstzufriedenheit. Auch die Abhängigkeit von wenigen Ländern bereite weiter Sorge. Diese habe in den vergangenen drei Jahren eher noch zugenommen, insbesondere bei Nickel und Kobalt.