🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

OECD - Weltwirtschaft schrumpft im vierten Quartal wegen Corona-Welle

Veröffentlicht am 01.12.2020, 11:00
© Reuters.

* Deutsche Wirtschaft soll 2022 schneller wachsen als 2021

* OECD traut in diesem Jahr nur China ein Plus zu

* Expertin: Auf Schulschließungen verzichten

Berlin, 01. Dez (Reuters) - Die Weltwirtschaft gerät der Industriestaaten-Organisation OECD zufolge wegen der zweiten Corona-Welle in westlichen Ländern erneut ins Straucheln. Sie werde im laufenden vierten Quartal um drei Prozent zum Vorjahresreitraum schrumpfen, geht aus der am Dienstag veröffentlichten Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. "Vor allem Europa und Nordamerika leiden aktuell unter der wiederaufflammenden Pandemie, die den Konjunkturaufschwung gestoppt hat", betonte sie. In der Euro-Zone dürfte die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal um 7,3 Prozent zurückgehen, in den Vereinigten Staaten um 3,2 Prozent. "Durch die Aussichten auf eine Impfung und einen erfolgreicheren Umgang mit dem Virus besteht wieder Hoffnung", sagte OECD-Chefvolkswirtin Laurence Boone. "Die Lage ist aber immer noch äußerst bedenklich."

Die OECD sagt der deutschen Wirtschaft eine Erholung von der Corona-Rezession voraus. Das Bruttoinlandsprodukt werde 2021 um 2,8 Prozent und 2022 um 3,3 Prozent wachsen. Für das ablaufende Jahr wird mit einem Rekordeinbruch von 5,5 Prozent gerechnet, da die Verbraucher weniger konsumieren und die Unternehmen weniger investieren dürften. Zudem wird ein Rückgang der Exporte erwartet. Verglichen mit anderen Industriestaaten fällt die Rezession eher mild aus. Die Euro-Zone insgesamt etwa dürfte im laufenden Jahr um 7,5 Prozent einbrechen.

"DEUTSCHLAND STEHT RECHT GUT DA"

"Deutschland steht im internationalen Vergleich recht gut da", sagte die Leiterin des OECD Berlin Centre, Nicola Brandt, zu Reuters. "Das liegt zum einen daran, dass die deutsche Volkswirtschaft - anders als etwa Italien und Spanien - nicht so sehr von Sektoren abhängt, die besonders stark unter der Pandemie zu leiden haben, wie etwa dem Tourismus." Zum anderen seien die Kapazitäten im Gesundheitssektor, etwa beim Testen und in Intensivstationen, größer als in anderen Ländern.

2021 soll die Währungsunion um 3,6 Prozent und 2022 um 3,3 Prozent wachsen. Unter den großen Wirtschaftsmächten traut die OECD nur China ein Wachstum in diesem Jahr zu: Dort könnte es zu einem Plus von 1,8 Prozent reichen, dem 2021 ein Wachstum von 8,0 und 2022 von 4,9 Prozent folgen soll. Die weltweit größte Wirtschaftsmacht USA wird demnach zunächst um 3,7 Prozent schrumpfen, in den beiden kommenden Jahren dann um jeweils mehr als drei Prozent zulegen.

Durch die Entwicklung von Impfstoffen sieht die OECD Licht am Ende des Tunnels. "Wichtig ist, die fiskal- und geldpolitische Unterstützung während dieser Zeit aufrechtzuerhalten, um eine noch tiefere Krise zu verhindern", sagte Brandt. Die Politik sollte nachhaltiges Wachstum fördern, etwa durch Investitionen in Digitalisierung, klimafreundliche Infrastruktur und in Bildung. Auf Schulschließungen solle verzichtet werden. "Wir beobachten, dass gerade Kinder aus einkommensschwächeren Haushalten im Frühjahr stark zurückgefallen sind", sagte Brandt. "Das belastet die Wirtschafts- und Innovationskraft in der langen Frist und darf sich deswegen nicht wiederholen."

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.